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Teilnehmer*innen des Verbundprojektes ISi-Speech und Vertreterinnen des Projektträgers VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Wieder (mit)reden können

24. März 2017

Sprechen lernen, Sprechen trainieren: Die Hochschule für Gesundheit beteiligt sich seit Oktober 2015 zusammen mit vier weiteren Projektpartnern am Verbundprojekt ‚Individualisierte Spracherkennung in der Rehabilitation für Menschen mit Beeinträchtigung in der Sprechverständlichkeit‘ (ISi-Speech). Das Forschungsprojekt soll die Verständlichkeit beim Sprechen durch ein digitales System verbessern.

Nicht mehr verständlich sprechen zu können – eine beängstigende Vorstellung. Und doch trifft dieses Schicksal immer mehr Menschen. Denn der medizinisch-technische Fortschritt ermöglicht uns ein langes Leben. Gleichzeitig aber steigt bei älteren Menschen die Häufigkeit von neurologischen Erkrankungen an. Mit einem Schlaganfall oder Krankheiten wie Morbus Parkinson geht häufig ein Verlust des verständlichen Sprechens einher. Und damit auch ein Verlust der Teilhabe an der Gesellschaft. Genau da setzt das Forschungsprojekt ISi-Speech an: „Den Patientinnen und Patienten wird mithilfe eines digitalen Rehabilitationssystems die Möglichkeit geboten, die Verständlichkeit des Sprechens sowohl therapiebegleitend als auch im Anschluss an die Therapie selbständig zu trainieren“, erklärt Prof. Dr. Kerstin Bilda, Leiterin des Projekts und Vize-Präsidentin für Forschung an der hsg.

Sprechtraining für eine bessere Lebensqualität

ISi-Speech soll eine wirkungsvolle Ergänzung zur meist zeitlich begrenzten Sprechtherapie mit einer Sprachtherapeutin oder einem Sprachtherapeuten sein. Bilda: „Unser Ziel ist, das System darauf auszulegen, die verschiedenen pathologischen Aussprachevarianten zuverlässig zu erkennen, das Sprechtraining so mit Rücksicht auf die individuelle Sprechleistung zu steuern und den erkrankten Menschen zum Training zu motivieren.“ Im Erfolgsfall entsteht bis Herbst 2018 ein System, das ein therapeutisch angeleitetes Eigentraining ermöglicht und so den Transfer von neu erlernten Sprechweisen in den kommunikativen Alltag, die Autonomie und die Teilhabe der Betroffenen nachhaltig unterstützt. „Dies trägt nicht nur zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen bei, sondern langfristig auch zu einer Entlastung des Gesundheitssystems“, betont Kerstin Bilda.

Ein interdisziplinäres Projekt

Neben der hsg beteiligen sich die SpeechCare GmbH in Leverkusen (Verbundkoordinator), die Technische Universität in Dortmund, die Linguwerk GmbH in Dresden und das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Oldenburg an dem Verbundprojekt. Die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. ist assoziierte Partnerin des Projektes. ISi-Speech wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem Projektvolumen von rund 1,6 Millionen Euro im Rahmen der Fördermaßnahme ‚KMU innovativ‘ im Förderprogramm ‚IKT 2020 – Forschung für Innovationen‘ für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.


 

 An dem Verbundprojekt beteiligte Wissenschaftlerinnen der hsg:

Prof. Dr. Kerstin Bilda (Vizepräsidentin Bereich Forschung und Leiterin des Studiengangs Logopädie) und Dr. Hendrike Frieg (wissenschaftliche Mitarbeiterin).

Mehr über den Studiengang Logopädie erfahren Sie im Videoportrait

Lektorat: Tanja Breukelchen, freie Journalistin
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