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Zu sehen ist Jennifer Kelch.
Foto: hsg Bochum

Fragestellungen aus der Praxis erforschen

23. Juli 2020

Für die Wissenschaft ist der Austausch mit der Praxis von großer Bedeutung. Bereits Studierende sollen sich möglichst mit aktuellen Fragestellungen aus der Praxis auseinandersetzen. Das Projekt ‚PATh‘, das für Praxis – Austausch – Theorie steht, hat das Ziel, den Austausch zwischen Praktiker*innen, Betroffenen und Wissenschaftler*innen in Bochum und der Region aufzubauen und zu fördern. Jennifer Kelch, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt ‚PATh‘ an der hsg Bochum, berichtet im 3-Fragen-Interview über das Projekt.

Frau Kelch, Sie sind Absolventin des Bachelor-Studiengangs ‚Gesundheit und Diversity‘ und studieren in Teilzeit den Studiengang ‚Gesundheit und Diversity in der Arbeit‘ an der Hochschule für Gesundheit. Seit Februar 2018 arbeiten Sie im Department of Community Health der hsg Bochum und seit November 2019 im Projekt ‚PATh‘. Worum genau geht es in dem Projekt?

Jennifer Kelch: PATh steht für die Worte Praxis, Austausch und Theorie. Das Akronym, also das aus den Anfangsbuchstaben der Wörter gebildete Kurzwort PATh, das wir englisch aussprechen und ‚der Weg‘ bedeutet, ist dabei kein Zufall: Mit PATh möchten wir neue Wege der Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft fördern. Das Projekt soll so eine Art Brücke zwischen Praxis und Theorie bilden, indem es auf der einen Seite unseren Studierenden am Department of Community Health die Möglichkeit bietet in die Praxis zu gehen, um dort Erfahrungen bei der wissenschaftlichen Bearbeitung praxisrelevanter Fragestellung und Entwicklungs- beziehungsweise Gestaltungsaufgaben zu sammeln. Und auf der anderen Seite soll es für die Praktiker*innen einen Weg in die Hochschule für Gesundheit darstellen und somit eine Anlaufstelle für die wissenschaftliche Bearbeitung beziehungsweise Begleitung ihrer individuellen Fragen und Aufgaben bieten, die sie tagtäglich beschäftigen, aber für die im Alltag vielleicht einfach keine zeitlichen oder personellen Kapazitäten vorhanden sind.

An welche Praktiker*innen wenden Sie sich mit welcher Fragestellung?

Kelch: Derzeit bewegen wir uns mit PATh thematisch im Bereich Behinderung beziehungsweise chronische Erkrankungen und Inklusion. Dabei verstehen wir unsere Zielgruppe ganz breit von Expert*innen in Selbsthilfeorganisationen und den Interessenvertretungen, über Praktiker*innen in Einrichtungen der Behindertenhilfe, der gesundheitlichen Versorgung oder Rehabilitation, bis hin zu Unternehmen, die beispielsweise Inklusion im eigenen Betrieb umsetzen möchten. Dabei ist unsere Fragestellung quasi: „Wie können wir Ihnen helfen und woran haben Sie Interesse?“. Natürlich freuen wir uns, wenn darüber Kooperationen entstehen, die dann wiederum unseren Studierenden im Rahmen von Praktika, Abschlussarbeiten oder auch Gastvorträgen Einblicke in den jeweiligen Bereich aus Alltag und Praxis ermöglichen.

Wie geht es in dem Projekt weiter?

Kelch: Aktuell versuchen wir noch weitere Kontakte im Rahmen unseres Projekts zu knüpfen und sind dabei, die ersten studentischen Forschungsarbeiten in enger Zusammenarbeit mit einem Unternehmen zum Thema Home-Office im Kontext von Behinderung und chronischer Erkrankungen zu realisieren. Im Herbst 2020 ist dann eine erste Veranstaltung mit unseren Partner*innen und Interessierten geplant, um ein gegenseitiges Kennenlernen und Netzwerken zu ermöglichen sowie über die ersten erfolgreichen Aktivitäten im Rahmen von PATh zu informieren und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung zu geben.

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