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Das Bild zeigt Ina Roosen, Beauftragte für die Belange von Studierenden mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung.
Foto: privat

„Der Wille zu helfen ist spürbar“

18. Mai 2021

Ina Roosen ist Beauftragte für die Belange von Studierenden mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Dem hsg-magazin hat sie erzählt, welche Herausforderungen Studierende mit Beeinträchtigungen meistern müssen und wie sich die Corona-Pandemie auf ihre Aufgaben ausgewirkt hat.

„Für meine Arbeit ist ein Vertrauensverhältnis zu den Studierenden besonders wichtig“, erklärt Ina Roosen. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studienbereich Ergotherapie und dort für die Konzeptionierung und Ausstattung der Skills-Labs zuständig. Im Dezember 2016 hat sie zusätzlich das Amt der Beauftragten für die Belange von Studierenden mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung übernommen. In dieser Rolle berät sie Studierende der Hochschule für Gesundheit bei Fragen zu Barrierefreiheit, Nachteilsaufgleichen, Studienorganisation, speziellen Bedarfen innerhalb von Lehrveranstaltungen sowie zu Unterstützungsangeboten und Hilfsmitteln für den Studienalltag.

Die Bedarfe sind dabei so vielfältig und individuell wie die Studierenden der Hochschule. „Natürlich gibt es Fälle, die immer wieder auftreten, wie das Thema Legasthenie – also eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Studierende mit chronischen Schmerzerkrankungen“, erzählt Roosen. “ Aber wie der einzelnen Person geholfen werden kann, hängt auch immer von der individuellen Situation und den konkreten Bedarfen ab.  Mir ist es dabei wichtig, die Studierenden in den Prozess einzubeziehen und nicht fertig geschnürte Lösungspakete anzubieten. Die Studierenden sollen lernen, selbst zu erkennen, wo sie Unterstützung benötigen. Das ist gerade für Menschen, die ihre Diagnose noch nicht lange haben, ein wichtiger Schritt“, fügt sie hinzu.

Zu sehen sind Sprechblasen, die erklären, wann man Hilfe und Beratung erhalten kann.
Grafik: HS Gesundheit

Deshalb sei auch das Angebot breit gefächert, so Roosen. Oft seien es Prüfungsphasen, in denen Studierende Unterstützung benötigen, um beeinträchtigungsbedingte Nachteile auszugleichen. „Prüfungen sind schon ohne Beeinträchtigungen anstrengend für die Studierenden. Außerdem gibt es viele Krankheiten, deren Symptome bei Stress schlimmer werden – entzündliche Darmerkrankungen und Depressionen zum Beispiel. In solchen Fällen, versuchen wir den Stress zu minimieren. Manchmal geht das ganz einfach in dem man beispielsweise mit den Lehrenden bespricht, dass ein Studierender einen Prüfungstermin früh am Morgen bekommt. Dann baut sich der Stress nicht über den gesamten Tag auf“, erklärt sie.

Roosen selbst ist Ergotherapeutin und hat ihr Studium in den Niederlanden absolviert. Nach Stationen in verschiedenen therapeutischen Settings und einem Masterstudium an der HAWK Hildesheim kam sie 2016 an die Hochschule für Gesundheit. Das Amt der Beauftragten für die Belange von Studierenden mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung sieht sie als Chance eine neue Seite der Hochschularbeit kennenzulernen und gleichzeitig ein barrierefreies Studium an der Hochschule für Gesundheit zu ermöglichen.

Aufgrund der höheren Nachfrage wurde das Stundenkontingent durch die Hochschulleitung erhöht, das der Beauftragten für die Belange von Studierenden mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung zur Verfügung steht. „Angefangen habe ich 2016 mit zwei Stunden pro Woche aber inzwischen sind wir bei acht Stunden in der Woche“, so Roosen.

Ein wichtiger Teil ihrer Aufgaben ist auch die Netzwerkarbeit mit anderen Beratungsangeboten der Hochschule wie der Zentralen Studienberatung, die Studieninteressierte mit Behinderung oder chronischer Erkrankung bei Fragen vor dem Studienbeginn beraten, oder der Psychosozialen Beratung, die unabhängig von Erkrankungen oder Behinderungen Studierende in Krisensituationen berät. Außerdem arbeitet Roosen kontinuierlich daran, dass ihr Beratungsangebot bekannter wird. „Die Studierenden selber sind natürlich wichtige Multiplikatoren, aber ich stehe auch im Austausch mit den Lehrenden und dem Prüfungsamt, damit sie Studierende auf das Angebot aufmerksam machen können“, erklärt Roosen. „Insgesamt gibt es aber schon ein gutes Netzwerk an der Hochschule für Gesundheit und der Wille zu helfen, ist spürbar“, findet die Ergotherapeutin.


Ansprechpartner*innen:

Zentrale Studienberatung

Tel. +49 234 777 27-399

zsb@hs-gesundheit.de


Beauftragte für die Belange von Studierenden

mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung

Ina Roosen

studium-und-behinderung@hs-gesundheit.de


Psychosoziale Beratung (PSB)

Brigitta Haberland

Tel. +49 234 36901-236

haberland@evh-bochum.de


Allgemeiner Studierendenausschuss

Referentin für gleichberechtigte Teilhabe

Wanda Reichmann

asta.teilhabe@hs-gesundheit.de

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