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Foto: HS Gesundheit

„Es ist ein schöner Ort zum Studieren“

30. September 2022

Gemeinsam für die Akademisierung im Gesundheitswesen: Vertreter*innen der Ibaraki Prefectural University of Health Sciences (IPUHS) besuchten erstmals die Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum. Beide Hochschulen setzen auf Zusammenarbeit. Prof. Dr. Christian Timmreck, Präsident der HS Gesundheit und Prof. Dr. Akira Matsumura, Präsident der IPUHS, planen unter anderem die Förderung gemeinsamer Forschungsprojekte und den Austausch von Studierenden wie Nachwuchswissenschaftler*innen. Im Interview verrät Prof. Dr. Akira Matsumura wie sein Eindruck von der HS Gesundheit nach der ersten Campuserkundung ist und was er von der hiesigen Reise mit zurücknimmt.

Sie besuchen zum ersten Mal die Hochschule für Gesundheit: Wie ist Ihr Eindruck?

Prof. Dr. Akira Matsumura: Es ist ein schöner Campus, der sehr organsiert ist und sehr professionelle Mitarbeitende hat. Das Lehrequipment ist ausgezeichnet, sodass ich denke: Es ist ein schöner Ort zum Studieren. Ich habe auch gehört, dass es die einzige staatliche Hochschule in Deutschland ist, an der ausschließlich Gesundheitsberufe studiert werden können, daher ist sie außerdem einzigartig.

Wie die HS Gesundheit treibt auch Ihre Universität die Akademisierung im Gesundheitswesen voran. Welche Entwicklung beobachten Sie?

Prof. Dr. Akira Matsumura: Nehmen wir zum Beispiel den Sektor der Pflege: Aktuell entscheiden sich in Japan etwa 40 Prozent der Pflegeauszubildenden für ein Studium, die anderen etwa 60 Prozent besuchen eine Berufsschule. Und in Japan nimmt die Zahl der Studierenden an Universitäten weiter zu. Unsere Universität gibt es nun seit 27 Jahren, aber jetzt sehen wir einen Trend – sei es bei Krankenpflegekräften oder beispielsweise auch Physiotherapeuten – diese nicht mehr nur generalisiert, sondern zu spezialisierten Fachkräften im Gesundheitssektor auszubilden. Daher ist es unser Ziel, künftig auf das grundständige Studium ein postgraduales Studium aufzusetzen, um den Studierenden mehr Möglichkeiten für ihren weiteren Karriereweg zu bieten. Ich denke da zum Beispiel an Masterstudiengänge, wie es sie an der HS Gesundheit bereits gibt. Diese Masterstudiengänge sind für uns eine gute Gelegenheit, sich mit der HS Gesundheit auszutauschen und zusammenzuarbeiten.

Wo sehen Sie weitere Unterschiede, wo Gemeinsamkeiten zwischen der HS Gesundheit und Ihrer Universität?

Prof. Dr. Akira Matsumura: Ich müsste über das hiesige Curriculum noch mehr erfahren, aber auf den ersten Blick denke ich, dass wir unsere Studierenden in Japan in den ersten Semestern auf einem breiteren Gebiet unterrichten, sie können zum Beispiel auch wählen zwischen Kursen zu rechtlichen oder ökonomischen Themen – es gibt viele Kurse. Hier habe ich gehört, dass die Studierenden bereits vom ersten Tag ihres Studiums an in ihrem speziellen Studienkurs starten. Das kann ein Unterschied im Lehrsystem sein. Ich denke aber, dass es insgesamt vor allem viele Gemeinsamkeiten zwischen der HS Gesundheit und unserer Universität gibt. Beide Hochschulen bieten ein ähnliches Portfolio an Studiengängen aus den Gesundheitsberufen an. Beim Rundgang durch die Hochschule haben wir zum Beispiel auch festgestellt, dass wir gleiche Lernmaterialien verwenden, beispielsweise die Simulationspuppen.

Was nehmen Sie von Ihrer Reise hierher mit zurück?

Prof. Dr. Akira Matsumura: Mein Team und ich haben viel über die HS Gesundheit gelernt. Beide Hochschulen haben beschlossen, eine strategische Kooperation mit Austausch von Studierenden und Mitarbeitenden aufzubauen. Ich glaube, dass Deutschland und Japan vor den gleichen Herausforderungen stehen, was die Professionalisierung der Gesundheitsberufe angeht. Wir sollten gemeinsam Strategien entwickeln, damit die Professionalisierung der Gesundheitsberufe zur Priorität wird. Ich denke, es ist sehr wichtig, voneinander zu lernen, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu entwickeln.


English version of the interview:

„It’s a very nice place to study“

Japanese Partner University visits HS Gesundheit

Together for academisation in healthcare: Representatives of Ibaraki Prefectural University of Health Sciences (IPUHS) visited the Hochschule für Gesundheit, University of Applied Sciences in Bochum for the first time. Both universities support a joint cooperation. Prof. Dr. Christian Timmreck, President of the Hochschule für Gesundheit, University of Applied Sciences and Prof. Dr. Akira Matsumura, President of the IPUHS, plan the financial support of joint research projects and the exchange of students and young scientists among other things. In the interview Prof. Dr. Akira Matsumura speaks about his first impression of the Gesundheitscampus and what he takes back from the visit.

You are visiting the HS Gesundheit for the first time: What is your impression?

Prof. Dr. Akira Matsumura: It’s a nice campus, which is very organized and with very professional staff. The educational equipment is excellent, so I think: It’s a very nice place to study. I also have heard that this is the only university of Applied Sciences in Germany that focuses on health topics; therefore, it is also unique.

Like HS Gesundheit, your university is also promoting academisation in the healthcare sector. What development are you observing?

Prof. Dr. Akira Matsumura: Let’s take the care sector, for example: Currently, about 40 percent of nursing trainees in Japan decide to study, the other about 60 percent do their training at the vocational school. In Japan, the number of students studying at University is increasing. We started 27 years ago with our university, but now the trend is – be it nurses or for example physiotherapists – to educate not only in general but to educate them to become specialists in the healthcare system. Our aim is to shift from the undergraduate education to postgraduate education, to provide more opportunities to the students for their further career development. I think, for example, about master courses, as they already exist at the HS Gesundheit. These master courses are a good opportunity to make some exchange and collaboration with the HS Gesundheit.

Where do you see further similarities and differences between the HS Gesundheit and your university?

Prof. Dr. Akira Matsumura: I would have to learn more about the local curriculum, but at first sight, I think our university teaches the students in a broader field in the first semesters, for example they can also choose between courses on legal or economic topics – there are many courses. I have heard that the students at the HS Gesundheit start their special course from the first day of their study. Maybe this is one difference between the educational systems. Overall I think there are many similarities between the HS Gesundheit and our university. Both universities offer a similar portfolio of courses regarding the health professions. During the tour of the university for example, we also noticed that we use the same learning materials like simulation puppets.

What do you take back with you from your trip here?

Prof. Dr. Akira Matsumura: My staff and I learned much about the HS Gesundheit. Both universities decided develop and establish a strategic cooperation with exchange of students and staff. I think that Germany and Japan face the same challenges to develop the professionalization of the health professions. We should develop strategies together, so that the professionalization of the health professions becomes a priority. I think it is very important to learn from each other, to develop high quality health care.

Das Bild zeigt den Ausschnitt einer Weltkarte auf der Stecknadelköpfe stecken.
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