
„Man muss nur den Mut haben, mit etwas Neuem loszulegen.“
Angelika Stricker hat an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum den Bachelorstudiengang Gesundheit und Sozialraum studiert. Heute arbeitet sie im Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hagen. In der Interview-Reihe „Sprungbrett HS Gesundheit“ blickt Angelika Stricker aufs Studium zurück und berichtet aus ihrem heutigen Berufsleben.
Warum genau der Studiengang …
weil ich mich beruflich verändern wollte. Ich bin ausgebildete Physiotherapeutin und habe viele Jahre unter anderem in einer Praxis für Physiotherapie gearbeitet. Als Therapeutin habe ich gelernt, individuelle Behandlungspläne, die auf die Gesundheit wie auch auf die Lebensumstände der Patient*innen abgestimmt sind, zu entwickeln. Mit dem Beginn eines Studiums wollte ich über den Tellerrand hinausschauen. Mich hat interessiert, welche Einflüsse es noch gibt, die unsere Gesundheit beeinträchtigen. Im Grunde suchte ich eine Antwort auf die Frage, wie sich die Lebensqualität von Menschen weiter fördern lässt. Der Studiengang Gesundheit und Sozialraum bietet genau den Blick über den Tellerrand, den ich mir vorgestellt hatte. Die Studieninhalte weckten sofort mein Interesse, außerdem wird der Studiengang berufsbegleitend angeboten. Ich brauchte meine berufliche Tätigkeit als Physiotherapeutin also nicht gleich aufzugeben oder stark einzuschränken. Auch die Nähe der Hochschule zu meinem Wohnort Hagen kam meiner Organisation von Studium und Beruf sehr entgegen. Also wagte ich den Schritt ins Studium.
Was nach dem Studium geschah …
Ich habe noch ein Jahr als Physiotherapeutin weitergearbeitet und dann im Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hagen ganz neu angefangen. Mein dortiger Aufgabenbereich passt sehr gut zu meinem Studium, weil er Gesundheitsförderung in den Mittelpunkt stellt.

Mein heutiger Berufsalltag …
ist sehr vielfältig. Zu meinen Aufgabenbereichen gehören die Geschäftsstelle der kommunalen Gesundheitskonferenz und die Förderung der gesundheitlichen Selbsthilfe. In der kommunalen Gesundheitskonferenz tauschen sich Vertreter*innen aller Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung in Hagen aus, um die gesundheitliche Versorgung und Gesundheitsförderung in Hagen weiter zu verbessern. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Entwicklung neuer Konzepte für Projekte zum Beispiel im Bereich Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit, die Suche nach Partner*innen, die sich an neuen Projekten beteiligen möchten, die Mitarbeit an der Öffentlichkeitsarbeit zur Gesundheitsförderung und Erstellung von Interviewleitfäden zur Bedarfserhebung. Besonders schön ist, dass ich nie allein, sondern immer im Netzwerk mit vielen Menschen auf unterschiedlichen Ebenen zusammenarbeite.
Das habe ich aus meinem Studium mitgenommen …
Sehr viel hilfreiches Wissen über Sozialraumanalyse und Sozialraumgestaltung, aber auch über Netzwerkarbeit und Koordination. All das Wissen kommt in meinem Berufsalltag heute zum Einsatz.
Erinnerungen an meine Studienzeit …
Ganz besonders gerne erinnere ich mich an den interdisziplinären Austausch zwischen uns Kommiliton*innen. Wir waren eine bunte Gruppe, die parallel zum Studium in ganz unterschiedlichen Gesundheitsberufen arbeitete. Das hat den Austausch untereinander sehr bereichert. Ich fand es spannend, wenn die Kommiliton*innen anderer Gesundheitsberufe aus ihrem Praxisalltag berichteten und habe für meine heutige Arbeit auch mitgenommen, wie wichtig solch ein interdisziplinärer Austausch ist.
Mein Tipp für Studierende …
ist mutig zu sein. Jede Veränderung bringt Unsicherheit mit sich. Sie öffnet aber auch Türen zu neuen Möglichkeiten. Es war für mich kein leichter Schritt, aber ich bin heute froh, ihn gemacht zu haben. Ich habe weder das Studium noch meinen beruflichen Wechsel bereut. Mit dem Wissen aus dem Studium ergeben sich viele neue Wege. Man muss nur den Mut haben, mit etwas Neuem loszulegen.

Gesunde Orte für Jung und Alt gestalten
