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Im Jahr 2015 gehörten zum Team des DoCH: Im Bild v.l. Claudia Schmidt (erste Mitarbeiterin im DoCH), Prof. Dr. Gudrun Faller, Tanja Kuhlemann, Jennifer Fehr, Prof. Dr. habil. Heike Köckler, Dr. Shoma Berkemeyer, Prof. Dr. Katrin Janhsen und Muriel-Sophie Schmidt.
Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok

Mit versorgungsübergreifender Perspektive

2. August 2019

Im August 2013 wurde das Department of Community Health an der Hochschule für Gesundheit in Bochum gegründet. Dort beschäftigt man sich mit Fragen wie: Welcher Mensch hat warum keinen oder nur einen schlechten Zugang zum Gesundheitssystem? Warum ist das so? Was muss geändert werden?

Das Bild zeigt Claudia Schmidt
Claudia Schmidt war die erste Mitarbeiterin im neugegründeten Departments of Community Health (DoCH). Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok

Mai 2014: Claudia Schmidt kommt morgens in ihr Büro in Bochum und beginnt ihren Tag mit Telefonaten. Sie bereitet die erste Praxiswoche im Studiengang ‚Gesundheit und Diversity‘ vor, telefoniert mit verschiedenen Praxiseinrichtungen und informiert über die neuen Studiengänge an der hsg Bochum. „Das waren ganz unterschiedliche Einrichtungen, wie zum Beispiel Gesundheitsämter, Familienbildungsstätten, die gesundheitsbezogen arbeiten, oder Träger*innen von Alten- und Pflegeeinrichtungen. Schließlich sollten unsere Studierenden modulbezogene Praxiserfahrungen bei unterschiedlichen Arbeitgeber*innen, die im Themenfeld ‚Gesundheit und Diversity‘ aktiv sind, sammeln. In kurzer Zeit haben wir ein großes Netzwerk aufgebaut“, blickt die erste wissenschaftliche Mitarbeiterin des Departments of Community Health auf ihren Start an der hsg zurück. Heute, im Sommer 2018, zählt sie rund 150 Praxispartner*innen.

An der hsg Bochum waren im Jahr 2013 zwei weitere primärqualifizierende Bachelor-Studiengänge mit versorgungsübergreifender Perspektive entwickelt worden: ‚Gesundheit und Diversity‘ und ‚Gesundheit und Sozialraum‘, der berufsbegleitend auf einer abgeschlossenen Ausbildung im Gesundheitswesen aufbaut. Im November 2013 waren die Akkreditierungsunterlagen eingereicht worden. Daraufhin wurden die Curricula, Studienverlaufspläne und Modulhandbücher erstellt. In allen Studiengängen des Departments spielt die praktische Tätigkeit der Studierenden eine wichtige Rolle. „Im Studiengang ‚Gesundheit und Diversity‘ haben wir das fünfte Semester als dreimonatiges Praxissemester konzipiert, das auch im Ausland absolviert werden kann“, erklärt Claudia Schmidt.

Zum Wintersemester 2017/2018 startete das Department den Master-Studiengang ‚Gesundheit und Diversity in der Arbeit‘. Weiterhin werden die Planungen für den Studiengang ‚Gesundheitsdaten und Digitalisierung‘ vorangetrieben. „Wir hatten uns überlegt, welche Auswirkungen die Digitalisierung für das Gesundheitswesen hat. Unser Ziel ist es, Menschen auszubilden, die zum Beispiel gemeinsam mit Betroffenen Daten unter Nutzung digitaler Möglichkeiten erheben und aufbereiten und so den Blick auf die Bedarfe der Betroffenen richten und allen Menschen Zugang zu den Technologien ermöglichen“, erläutert Dr. Tanja Segmüller, Professorin für Alterswissenschaften. Hier ginge es um eine Lotsenfunktion. Die Nachfrage der drei bestehenden Studiengänge des Departments ist hoch und wächst stetig.

Segmüller: „Unser Ziel ist es, diese Ungleichheiten zu erkennen und dann zu schauen, wie gesundheitsförderliche Orte und Angebote für diese Gruppen geschaffen werden können. Natürlich geht es uns um Gesundheitsförderung und -prävention. Dabei nehmen wir Gruppen mit Diversity-Merkmalen, wie Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Geflüchtete oder Migranten, besonders in den Blick. In unserem Department werden Konzepte entwickelt, damit alle Menschen einen Zugang zum Gesundheits- und Versorgungssystem in Deutschland bekommen.“ Um den Zugang zu den Menschen zu erhalten, hat das Department unter anderem ein Quartiersbüro etabliert, aber auch Lernorte außerhalb der Hochschule geschaffen, wie zum Beispiel das Stadtteillabor in Bochum-Hustadt.

»Wir haben die übergeordneten gesellschaftlichen Probleme im Blick.«

Beim Aufbau des Professor*innenteams im Department wurde großer Wert auf die Interprofessionalität gelegt, so dass aus unterschiedlichen Disziplinen im Gesundheitswesen Kolleg*innen gewonnen wurden, die das Thema Gesundheit multiprofessionell betrachten.  Hier arbeiten unter anderem Mediziner*innen, Pflegewissenschaftler*innen, Ökonom*innen, Technolog*innen, Ethnolog*innen, Raumplaner*innen und Psycholog*innen zusammen. Sie bedienen die Lehre und wirken durch ihre Projekte in der Forschung und Praxis in die Gesellschaft hinein.

Wattenscheid
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