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Zu sehen sind Spielfiguren, die mit Linien verbunden sind. Es ist ein Symbolbild für Netzwerkarbeit.
Foto: pixabay

Netzwerke in der ambulanten Altenhilfe

17. März 2021

Leonie Duffek gehörte zum ersten Jahrgang des Studiengangs ‚Gesundheit und Diversity‘ an der Hochschule für Gesundheit, der im Wintersemester 2014/2015 startete. Die ehemalige Studentin der Hochschule für Gesundheit erzählt von ihrem beruflichen Werdegang und berichtet, wie es war, als Absolventin eines neuen Studiengangs einen Job zu suchen.

Im letzten Jahr ihrer Schulzeit ging es Leonie Duffek wie den meisten Oberstufenschülern – sie wusste noch nicht genau was sie werden wollte und musste doch ihren Weg nach dem Abitur planen. Darauf folgte etwas, was sie heute nur noch als ‚wildes googeln‘ beschreiben kann. Die Schülerin tippte fleißig Suchworte in den Computer und informierte sich über die verschiedensten Ausbildungsberufe und Studiengänge. Sollte sie etwas im soziales Bereich machen oder doch lieber ihrer Faszination für den medizinischen Bereich folgen? War eine Ausbildung in der Pflege vielleicht genau das richtige? Dann stieß Duffek auf einen ganz neuen Studiengang, der im Wintersemester 2014 zum ersten Mal angeboten wurde: Gesundheit und Diversity an der Hochschule für Gesundheit.

Dieser Studiengang schien ihre beiden Interessen – den gesundheitlichen und den sozialen Aspekt – zu vereinen und klang deshalb genau richtig für sie. „Mir hat sofort gefallen, dass bei ‚Gesundheit und Diversity‘ nicht nur gesundheitsbezogene Inhalte vermittelt werden, sondern auch Themen wie Migration im Fokus stehen“, erklärt sie.

So schrieb Duffek sich ein und wurde Studentin an der Hochschule für Gesundheit i Bochum. Der Studiengang ‚Gesundheit und Diversity‘ wird an der Hochschule für Gesundheit im Department of Community Health angeboten und beschäftigt sich damit, sozial benachteiligte und durch Diversitätsmerkmale gekennzeichnete Bevölkerungsgruppen in Prävention, Gesundheitsförderung und -versorgung einzubinden.

Zu sehen ist die hsg-Absolventin Leonie-Duffek
Foto: privat
Leonie Duffek hat an der Hochschule für Gesundheit studiert und dort ihren Bachelorabschluss in 'Gesundheit und Diversity' gemacht. Foto: privat

Zu Anfang ihres Studiums hatte die gebürtige Paderbornerin vor, sich auf den Themenbereich ‚Migration‘ zu fokussieren, sobald es an der Zeit wäre, einen Wahlpflichtbereich auszusuchen. Doch dann kam das dritte Semester und mit ihm das Modul ‚Alter und Geschlecht‘. „Da habe ich gemerkt, dass ich das Thema Alter auch sehr spannend finde und festgestellt, dass ich sogar der bürokratischen Seite dieses Themas etwas abgewinnen kann“, erzählt Duffek.  Dieser Schwerpunkt sollte von nun an ihr Studium – und am Ende sogar ihre Berufswahl beeinflussen.

Schon während des Studiums nutzte Duffek die Gelegenheit, erste Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen. „Ich habe mein Praxissemester in einem Seniorenbüro in Bochum gemacht und danach auf kleiner Stundenbasis weiter dort gearbeitet. Ich glaube, solche persönlichen Kontakte sind wichtig, weil man mit einem Abschluss in einem noch unbekannten Studiengang immer erst erklären muss, was man in einer Stelle beitragen kann“, erklärt sie.

Nach dem Bachelor-Abschluss war es Duffek wichtig, ihr berufliches Profil weiter zu schärfen. Sie entschied sich für den Masterstudiengang ‚Alternde Gesellschaft‘ an der Technischen Universität Dortmund. Inzwischen steht Duffek kurz vor dem Master-Abschluss. Außerdem bewarb sie sich um einen Job bei dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Ruhr, wo sie inzwischen eine Vollzeitstelle bekleidet. Die Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz sind eine Einrichtung des Landesregierung und der Pflegekassen Nordrhein-Westfalen (NRW) und richten sich an Multiplikatoren und Leistungserbringer in den Bereichen der Unterstützung im Alltag und Pflegeberatung. Ihr Ziel ist es, die Versorgungsstrukturen für Menschen mit unterschiedlichem Pflegebedarf und für pflegende Angehörige in zu verbessern. In ihrem Beruf arbeitet Duffek also in der Strukturentwicklung der ambulanten Altenhilfe. Sie berät rund um Unterstützung im Alltag, plant und konzipiert Pflegekurse und andere Veranstaltungen und führt diese durch.

Welche Inhalte ihr aus ihrem Bachelor-Studium dabei am meisten nützen? Da hat sie schnell eine Antwort: „Es gab ein Modul zum Thema Netzwerke, das hilft mir jetzt besonders, denn von solchen Netzwerken lebt meine Arbeit. Aber auch die Einführung in das Sozialgesetzbuch und die grundlegenden Konzepte der Diversität nützen mir in meiner täglichen Arbeit viel“, so die 25-Jährige.

"Von solchen Netzwerken lebt meine Arbeit."

Das Thema Netzwerkarbeit untersucht Duffek auch in ihrer Masterarbeit: „Ich schaue mir das Thema Nachbarschaftshilfe genauer an und untersuche die Motivation dieser ehrenamtlichen Helfer*innen“, erklärt sie. Studium und Beruf unter einen Hut zu bekommen sei dabei manchmal gar nicht so einfach: „Es ist schon eine Doppelbelastung gerade, aber ich kriege das hin und habe mir fest vorgenommen, dieses Jahr meine Master-Arbeit abzugeben“, so Duffek.

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