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Das Bild zeigt das Bewegungslabor der hsg Bochum.
Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok

Bewegungen analysieren und verstehen

23. April 2020

Ob ein komplett eingerichteter Kreißsaal, eine seniorengerechte Wohnung, ein Ganglabor oder ein Stationszimmer – an der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) gibt es speziell eingerichtete Trainingsräume, in denen die Studierenden das gelernte Wissen praktisch einsetzen und üben können. Diese Räume – Skills-Labs genannt – sind eine Säule der Wissensvermittlung an der hsg Bochum. Was die Studierenden in den Skills-Labs alles trainieren können, zeigen wir in einer neuen Serie im hsg-magazin.

Das Bild zeigt das Bewegungslabor der hsg Bochum.
Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok
hsg-Bochum

Im Bewegungslabor der hsg Bochum können Studierende der Physiotherapie mit Hilfe modernster Technik Bewegungen von Patient*innen oder Proband*innen analysieren. Dazu werden die Daten aus drei verschiedenen Systemen miteinander kombiniert: aus dem Vicon-System, aus der Elektromyografie (EMG) und aus den Kraftmessplatten. Auf diesem Bild wird gerade die Messung mit allen drei Systemen vorbereitet.

Das Vicon-System besteht aus 3D-Infrarotkameras und einem Computer, der die Daten aufnimmt. Zusätzlich lassen sich noch andere Systeme anschließen, wie beispielsweise Kraftmessplatten und ein EMG-System. Die 3D-Kameras erfassen die Bewegung der zuvor aufgeklebten reflektierenden Marker und der Computer berechnet daraus verschiedene Bewegungsparameter. So kann die Bewegung wiederholt angeschaut und analysiert werden.

Die größeren, blauen Elemente, die am linken Bein der Probandin angebracht sind, gehören zum kabellosen EMG-System. Mit dem EMG wird die elektrische Aktivität von Muskelfasern erfasst. Daraus lassen sich Aussagen ableiten, ob Muskeln zum Beispiel zum richtigen Zeitpunkt aktiviert werden.

Außerdem steht die Probandin noch auf einer Kraftmessplatte, die die Kräfte registriert, die beim Gehen, Stehen, Laufen, Springen oder sonstigen Bewegungen zwischen dem Körper und dem Boden wirken. Mit der Kombination dieser Techniken lassen sich detaillierte Analysen von Bewegungen erstellen. Das ist beispielsweise für die Bewegungsdiagnostik bei Schlaganfallpatent*innen oder anderen Patient*innen mit Bewegungsstörungen hilfreich, um Probleme in Bewegungsabläufen zu identifizieren, zu beurteilen und nachfolgend an den spezifischen Problemen der Betroffenen zu arbeiten. Es können aber auch andere Fragestellungen beantwortet werden, etwa wie sich falsch eingestellte Unterarmgehstützen auf das Gangmuster auswirken oder welche Kräfte bei verschiedenen Hebestrategien oder bei Ausfallschritten in den Kniegelenken wirken.

Das Bewegungslabor wird an der hsg Bochum im Rahmen von Projektmodulen in der Lehre, für Bachelor- und Masterarbeiten sowie für Forschungsprojekte genutzt. So können Studierende lernen, welche Herausforderungen es im Umgang mit der gerätegestützten Bewegungsanalyse gibt und können so Forschungsergebnisse aus diesem Bereich besser einschätzen.

Aufnahme aus der Audiometriekabine der hsg Bochum.
Foto: hsg Bochum/Jürgel Nobel
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