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Gudrun Faller

3 Fragen an … Prof. Dr. Gudrun Faller

29. Mai 2018

Den Master-Studiengang ‚Gesundheit und Diversity in der Arbeit‘ (GunDA) hat Prof. Dr. Gudrun Faller, Professorin für Kommunikations- und Interventionsprozesse im Gesundheitswesen im Department of Community Health der hsg Bochum, zum Wintersemester 2017/2018 als Teilzeitstudium auf den Weg gebracht. Jetzt gibt es ihn auch als Vollzeitvariante.

Wie zufrieden sind Sie mit dem ersten Jahr des neuen Master-Studiengangs?

Prof. Dr. Gudrun Faller: Der Studiengang ist gleich im ersten Jahr sehr gut angenommen worden, so dass wir bereits im ersten Jahrgang mit einer Vollauslastung starten konnten. Auch dort, wo wir über den Studiengang informieren – etwa bei Messen und Kongressen – ist das Interesse überwältigend. Gerade in einem Master-Studiengang ist die Möglichkeit, die eigene Berufstätigkeit mit einer beruflichen Weiterentwicklung zu verbinden und hier Querverbindungen zu schaffen eine großartige Chance. Durch die von uns angebotene Form des ‚Blended Learnings‘, also der Kombination von virtuellen und nicht-virtuellen Lernsettings und Methoden, konnten wir auch Studierende außerhalb Nordrhein-Westfalens gewinnen. Die Studiengangsteilnehmer*innen melden uns zurück, dass sie die Flexibilität und die Möglichkeit, die Studieninhalte an die eigene Lerngeschwindigkeit anzupassen sehr schätzen. Andererseits profitieren sie sehr von den geblockten Präsenzeinheiten. Hier haben sie die Möglichkeit zum Austausch und zu gemeinsamen Unternehmungen. Bestätigt hat sich aber auch, dass für ein berufsbegleitendes Studium ein gutes Zeitmanagement und eine realistische Planung zentral wichtig sind.

Warum bietet die hsg Bochum den Studiengang ab dem Wintersemester 2018/2019 auch als Vollzeitstudium an?

Faller: Nicht alle Studierenden können oder wollen nach dem Bachelor-Abschluss gleich in das Berufsleben einsteigen. Sie sind vielmehr daran interessiert, in einer überschaubaren Zeit den Master zu absolvieren, um danach zu entscheiden, wohin ihr Weg führt. Für diese Studierenden bieten wir ‚Gesundheit und Diversity in der Arbeit‘ als Vollzeitvariante an. Diese dauert dann nur vier statt sechs Semester und beinhaltet alle Möglichkeiten eines konventionellen Studiums mit festgelegten Präsenzveranstaltungen im üblichen Verbund eines Jahrgangs. Wichtig ist uns aber gerade in diesem Studiengang ein enger Anwendungsbezug, der ja ein zentrales inhaltliches Element darstellt. Deshalb sieht die Vollzeitvariante im dritten Semester ein betriebliches Forschungspraktikum vor, das die Möglichkeit bietet, die im Studiengang vermittelten Inhalte auf die Praxis zu beziehen und ein anwendungsbezogenes Forschungsvorhaben zu realisieren.

Welche Berufsperspektiven haben Absolvent*innen des Studiengangs?

Faller: Die berufliche Rolle der Absolvent*innen von GunDA besteht darin, gesundheitsfördernde und diversitygerechte Strukturen und Prozesse in der Arbeitswelt und der betrieblichen Praxis aufzubauen und in den betrieblichen Alltag zu integrieren. Viele Betriebe und Organisationen sind bereits in einzelnen Feldern wie dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement, einem integrativen Arbeitsschutz, dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement, einem beteiligungsorientierten Qualitäts-, Demografie- oder Diversity-Management aktiv. Allerdings sind viele dieser Prozesse in der Praxis fragmentiert oder unvollständig, was zu unnötigen Reibungsverlusten führt. Berücksichtigt werden müssen zudem die Chancen und Risiken der Digitalisierung. Unsere Absolvent*innen haben den Vorteil, dass sie sich in allen genannten Feldern auskennen und wissen, wie Prozesse integrativ gestaltet werden müssen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Mit diesem Ziel können sie in Unternehmen selbst tätig werden, oder aber in Organisationen, die Betriebe von außen begleiten – bei Sozialversicherungsträgern, der öffentlichen Verwaltung, in Unternehmensberatungen, Interessenverbänden oder Kammern, und natürlich in der Forschung. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos.

Mehr zum Master-Studiengang GunDA finden Sie auf der Website der hsg:

www.hs-gesundheit.de

Das Interview führte Dr. Christiane Krüger, Pressesprecherin der hsg Bochum.
Aufmacher: hsg/Volker Wiciok