Gesundheitsfördernde Arbeitswelten schaffen
#HauptSacheGesundheit heißt unsere neue Serie, in der wir unterschiedliche Bachelor- und Masterstudiengänge der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum vorstellen. Neugierig? In dieser Folge geht es um den Masterstudiengang Gesundheit und Diversity in der Arbeit, der in Voll- und Teilzeit angeboten wird.
Prof.in Dr.in Gudrun Faller, Professorin für Kommunikation und Intervention im Kontext von Gesundheit und Arbeit sowie Prodekanin des Departments of Community Health:
Gesundheitsförderung wird in Unternehmen immer wichtiger. Die psychischen Belastungen bei der Arbeit nehmen vielfach zu. Zeitdruck, Mobbing, schwierige Kundenanfragen sind nur drei Beispiele. Im Masterstudiengang Gesundheit und Diversity in der Arbeit lernen die Studierenden, Konzepte zu entwickeln, die präventiv wirken und die positiven Potenziale von Arbeit stärken. Konzepte, die die Gesundheit der Beschäftigten fördern und dabei die Diversität der Menschen mitdenken. Denn die Belegschaften werden immer vielfältiger. In nahezu jedem Unternehmen arbeiten heute Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher Nationalität und mit unterschiedlichen gesundheitlichen Voraussetzungen.
Unternehmen müssen deshalb immer mehr auch individuelle Bedarfe berücksichtigen. Bestes Beispiel: Es geht längst nicht mehr nur um attraktive Arbeitsformen für die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf, sondern vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, ebenso wie um die Ermöglichung alters- und alternsgerechter Arbeitsbedingungen und um den Ausgleich der verschiedenen Interessen. Denn mit all den Ansprüchen aus den individuellen Lebenswelten und der Heterogenität der Beschäftigten müssen Unternehmen umzugehen lernen, und zwar immer mit Blick auf die Gesundheit der Beschäftigten. Die Studierenden lernen, passgenaue und bedarfsorientierte Konzepte zur Förderung der Gesundheit in Unternehmen zu entwickeln und dabei eng mit allen betrieblichen Ebenen zusammenzuarbeiten. Sie lernen, den Unternehmen diese Konzepte näherzubringen, sie umzusetzen und zu evaluieren – und das nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, und wenn die Studierenden Interesse haben auch im Ausland. Die Arbeitswelt entwickelt sich weiter und deshalb müssen auch immer wieder neue gesundheitsfördernde Lösungen gefunden werden. Es ist ein Berufsfeld, in dem es nie langweilig werden wird.
Pea Naussen, Studierende (4. Semester, Vollzeit-Studium):
Ich habe an der HS Gesundheit den Bachelorstudiengang Gesundheit und Diversity studiert und wollte mich danach unbedingt noch weiterbilden. Am liebsten in selbiger Fachrichtung und am liebsten weiter an der HS Gesundheit. Ich würde später gerne im betrieblichen Gesundheitsmanagement arbeiten und im Studiengang Gesundheit und Diversity in der Arbeit fühle ich mich sehr gut auf meinen Berufswunsch vorbereitet. Die Arbeit ist ein wesentlicher Teil im Leben eines Menschen und ich finde es wichtig, dass auch in der Arbeitswelt die Gesundheit von Menschen gefördert wird. Wir lernen im Studium, Unternehmen in genau diesem Prozess bestmöglich zu unterstützen.
Vor allem das dreimonatige Forschungspraktikum, in dem wir Studierende bei einem Unternehmen ein Praktikum absolvieren, aber gleichzeitig zu einer aktuellen Fragestellung forschen, fand ich spannend. Ich habe in dem Praktikum das neu eingeführte betriebliche Gesundheitsmanagement eines Unternehmens evaluiert und Handlungsempfehlungen für das Unternehmen abgeleitet. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass ich die Inhalte, die ich an der Hochschule gelernt habe, in der Praxis auch wiederfinde.
Geraldine Pütz, Studierende (6. Semester, Teilzeit-Studium):
Obwohl ich den Studiengang in Teilzeit studiere, lerne ich am Ende genauso viel wie die Studierenden im Vollzeit-Studiengang. Das Curriculum ist identisch, ich studiere am Ende nur zwei Semester länger. Dadurch habe ich aber die Möglichkeit, bereits während des Studiums arbeiten zu gehen. Mich hat vor allem die Vielfältigkeit des Masterstudiengangs angesprochen. Ich habe zuvor in Düsseldorf Physiotherapie studiert, wollte mich nach dem Bachelorabschluss aber unbedingt wissenschaftlich noch breiter aufstellen, besonders das Modul Arbeitspsychologie im Studiengang Gesundheit und Diversity in der Arbeit hat mich sofort interessiert. Außerdem eröffnet der Studiengang verschiedene berufliche Perspektiven, was ich sehr gut finde: Wir können bei Unternehmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement, in der Personal- oder Organisationsentwicklung tätig sein, bei Beratungsunternehmen arbeiten, in Bildungs- und Forschungseinrichtungen oder auch bei Krankenkassen und Verbänden.
Sophie Schuller, Absolventin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Department of Community Health:
Nach meinem Bachelorabschluss in Soziologie war ich auf der Suche nach einer Aufgabe, in der ich meinen soziologischen Hintergrund aufnehmen und weiterführen konnte. Da kam der Masterstudiengang Gesundheit und Diversity in der Arbeit wie gerufen. Fachlich habe ich vor allem im Diversity- und Projektmanagement jede Menge dazugelernt. Das Studium stärkt aber auch Soft Skills wie das Zeit-, Organisations- und Kommunikationsmanagement. Wie kommuniziere ich mit unterschiedlichen Zielgruppen? Wie argumentiere ich strukturiert? Wie akzeptiere ich andere Meinungen urteilsfrei?
Ganz besonders gefiel mir die kleine Gruppengröße: Man kommt in den Vorlesungen viel intensiver in Kontakt mit den Lehrkräften und es entsteht ein lebendiger Austausch. Was man dabei besonders spürt: Die Menschen, die dort unterrichten, machen das gerne und wollen Studierenden etwas für ihren weiteren Weg mitgeben. Ich habe mich unfassbar wohl im Studium gefühlt. Nach Abgabe meiner Masterarbeit habe ich daher entschieden, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Gesundheit zu bleiben.
Nähere Informationen zu unseren Studiengängen und zur Bewerbung um einen Studienplatz gibt es auf der Website der HS Gesundheit.