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Foto: HS Gesundheit / Jürgen Nobel

„Ich mag die Arbeit im Gesundheitssektor“

8. September 2022

Vor drei Jahren startete die Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum den neuen Studiengang Gesundheitsdaten und Digitalisierung. Eine der ersten Studierenden ist damals Helene Neuhaus. In sechs Semestern hat sie ihr Studium gerade erfolgreich abgeschlossen und tritt direkt eine Stelle in der IT-Abteilung eines Krankenhauses an.

Warum haben Sie sich für den Studiengang Gesundheitsdaten und Digitalisierung entschieden?

Helene Neuhaus: Ich habe eine Ausbildung in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege absolviert und 2018 mein Examen bestanden. Seitdem war ich auf einer neonatologischen Intensivstation Level 1 tätig und habe mich um die Versorgung von kranken Früh- und Neugeborenen gekümmert. Es war aber immer auch mein Ziel, mich noch weiterzubilden. Die Arbeit im Krankenhaus hat mir sehr viel Spaß gemacht, allerdings wollte ich den Gesundheitssektor noch aus einer anderen Perspektive kennenlernen. Da die Akademisierung auch im Gesundheitssektor immer weiter voranschreitet, habe ich mich nach potenziellen Studiengängen umgesehen. Schnell wurde ich an der HS Gesundheit mit dem Studiengang „Gesundheitsdaten und Digitalisierung“ fündig. Weil sich auch das Gesundheitswesen im digitalen Wandel befindet, habe ich den Studiengang als sehr zukunftsfähig betrachtet und mit einer guten beruflichen Perspektive verbunden. So habe ich 2019 das Studium begonnen. Parallel habe ich im Krankenhaus in Teilzeit weitergearbeitet, das ließ sich gut mit dem Studium vereinbaren.

Foto: privat
Helene Neuhaus hat an der HS Gesundheit studiert.

Was hat Ihnen besonders am Studium gefallen?

Helene Neuhaus: Natürlich habe ich keinen Vergleich zu anderen Hochschulen oder Universitäten. Ich habe jedoch von einigen Freund*innen mitbekommen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass die Atmosphäre so angenehm ist wie an der HS Gesundheit. Das Studium ist geprägt durch einen engen und persönlichen Kontakt zu den Dozent*innen, der nicht zuletzt auch durch kleine Lerngruppen zustande kommt. Es wird versucht, die Module an den stetigen Wandel anzupassen und aktuelle Themen einzubeziehen. Am besten gefiel mir der Bezug zur Praxis. Wir konnten Roboter testen, Virtual-Reality-Brillen, Ambient-Assisted-Living-Systeme und smarte Sensorik ausprobieren. Dadurch haben wir einen guten Einblick in potenzielle Arbeitsfelder und Anwendungsgebiete erlangt. Besonders relevant finde ich auch den wissenschaftlichen Umgang mit Gesundheitsdaten, den wir uns in Forschungsprojekten aneignen konnten. Wir haben gelernt, eigene Untersuchungen vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten, wobei wir Kompetenzen im Umgang mit quantitativen und qualitativen Auswertungsprogrammen gewonnen haben.

Sie sprachen bereits das Thema potenzielle Arbeitsfelder an. Haben Sie bereits im Studium Kontakte knüpfen können?

Helene Neuhaus: Ja, denn im vierten Semester stand die praktische Studienphase an. Zunächst wollte ich diese im Gesundheitsamt machen, um einen Einblick in andere Institutionen als das Krankenhaus zu erlangen. Kurzerhand habe ich mich aber umentschieden und am Klinikum Dortmund in der IT-Abteilung mein Praxissemester absolviert. Dort durfte ich das Krankenhausinformationssystems (KIS) mit betreuen. Durch meine Ausbildung war ich bereits mit den Aufgabengebieten in einem Krankenhaus vertraut und durch mein Studium brachte ich informationstechnische Vorkenntnisse mit. Besonders Module wie „Grundlagen des Datenmanagements“ oder „Datenmanagement und Big Data“ haben mir im Praktikum sehr weitergeholfen. Auch Aspekte aus dem Modul „Datenschutz und Datensicherheit“ konnte ich in meine Aufgaben mit einbeziehen. Nach dem Praktikum hatte ich das Glück, dort eine Teilzeitstelle angeboten zu bekommen, so konnte ich parallel zum Studium weiter Praxiserfahrung gewinnen.

Vor wenigen Wochen haben Sie Ihre Bachelorarbeit fertiggestellt. Hat Sie auch einen Praxisbezug?

Helene Neuhaus: Ja, einen sehr aktuellen sogar, das hat mich sehr gefreut. Auch meine Bachelorarbeit durfte ich in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Dortmund schreiben. Thematisch stellt sie eine Evaluation der Einführung der elektronischen Patientenakte im Klinikum dar. Dazu habe ich sechs Experteninterviews mit Mitarbeiter*innen des Klinikums geführt. Die Interviews sollen die Mehrwerte sowie Herausforderungen der elektronischen Patientenakte aus Sicht der Mitarbeiter*innen darlegen. Mir gefällt es am Klinikum Dortmund sehr gut und so werde ich jetzt – direkt mit meinem Studienabschluss – als Vollzeitkraft im KIS-Team der IT-Abteilung anfangen. Ich freue mich auf eine Arbeitsstelle, bei der ich sowohl Aspekte der Ausbildung sowie Aspekte des Studiums miteinander verbinden kann.

Wäre für Sie auch eine andere Branche als der Gesundheitssektor als Arbeitgeber in Frage gekommen?

Helene Neuhaus: Nein, ich mag die Arbeit im Gesundheitssektor. Im nächsten Jahr bin ich bereits zehn Jahre in der Branche tätig. Nach meinem Abitur habe ich drei Monate in einem Krankenhaus in Kenia ein Praktikum absolviert. Um meine Entscheidung, in den Sektor zu gehen zu festigen, habe ich anschließend ein Freiwilliges Soziales Jahr auf einer unfallchirurgischen Station eines Krankenhauses geleistet. Für mich war früh klar, dass ich im Gesundheitssektor bleiben möchte.

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