Zum Inhalt springen
Foto:Jürgen Nobel/Grafik:HS Gesundheit

Menschen helfen, in Bewegung zu bleiben

4. Juli 2023

#HauptSacheGesundheit heißt unsere neue Serie, in der wir unterschiedliche Bachelor- und Masterstudiengänge der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum vorstellen. Neugierig? In dieser Folge geht es um den Bachelorstudiengang Physiotherapie.

Foto: Picture People
Prof. Dr. Dörte Zietz, Studienbereichsleitung Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit.

Prof. Dr. Dörte Zietz, Studienbereichsleitung Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit:

Bei uns lernen die Studierenden das Berufsfeld Physiotherapie von der Pike auf. Dabei erlernen die Studierenden die Grundlagen, die physiotherapeutische Diagnostik bei verschiedenen Krankheitsbildern bis hin zu unterschiedlichen Therapieverfahren und deren begründeter Auswahl und Anwendung – und das auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand. Dafür stehen die Studierenden ab dem ersten Semester in Kontakt zu Patient*innen, durch Praxiseinsätze bei Kooperationspartner*innen der Hochschule und durch Patient*innen, die wir an die Hochschule zu Lehr- und Übungszwecken einladen. Dieser enge Praxisbezug ist ein fundamentaler Teil des gesamten Studiums und uns sehr wichtig. Mit Abschluss des Studiums erwerben die Studierenden zwei Qualifikationen: den beruflichen Abschluss zum*r staatlich anerkannten Physiotherapeut*in und den akademischen Abschluss Bachelor of Science in Physiotherapie.

Im Studienverlauf bietet sich unseren Studierenden außerdem die Chance, erste Forschungserfahrungen in kleineren und größeren Projekten sowie Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Dort lernen sie nicht nur andere Kulturen kennen, sondern auch, dass in anderen Teilen der Welt andere Erkrankungen und Gesundheitsprobleme im Vordergrund stehen als bei uns und Gesundheit damit von anderen Faktoren beeinflusst wird. Physiotherapie ist ein schöner Beruf, weil Physiotherapeut*innen viele Menschen mit sehr verschiedenen Lebenswegen kennenlernen, die wir mit unserem Wissen als Bewegungsexpert*innen unterstützen können. Bei unserer abwechslungsreichen Arbeit ist Kreativität und auch Detektivarbeit gefragt, da jedes Gesundheitsproblem anders zu behandeln ist, auch wenn Patient*innen zum Beispiel gleich alt sind und die gleiche Diagnose haben. Wir lehren diese problemlösende Art zu denken, da Lebensumstände und Therapieziele eben unterschiedlich sind und in der Therapie beachtet werden wollen. Aber genau das ist es, was besonders Spaß macht an dem Beruf.


 

Foto: privat
Juliane Förster, Studierende.

Juliane Förster, Studierende (4. Semester):

Ich bin selbst ein aktiver Mensch und möchte unbedingt auch in meinem Beruf etwas mit Bewegung machen. Ich möchte mit Menschen arbeiten, Menschen kennenlernen, Menschen mit Bewegung helfen, ihnen die Bewegung näherbringen und dabei medizinisch den Körper verstehen. Das Studium der Physiotherapie ist genau das richtige für mich, weil es all das koppelt. Am Anfang stand anatomisches und physiologisches Basiswissen auf dem Stundenplan. Wir haben den menschlichen Körper, Muskeln, Gelenke, Organe, Nerven und deren Funktionen kennengelernt und uns gleichzeitig mit verschiedenen Verletzungen und deren Diagnostik beschäftigt. Wir haben gelernt, Patient*innen und deren Bedarfe zu analysieren, um daraufhin das richtige Behandlungskonzept auszuwählen. Wir haben in den Skills-Labs – den Praxisräumen der Hochschule – Kraft- und Ausdauer-Techniken sowie manuelle Techniken für die Einzel- bis hin zur Gruppentherapie üben können.

Dabei schlüpfen wir Studierenden abwechselnd in die Patient*innen- und Therapeut*innen-Rolle und behandeln uns gegenseitig, um zu erlernen: Wie muss ich als Therapeut*in erklären, damit mein Gegenüber die Behandlung versteht? Und wie fühlt sich die Behandlung, die ich gerade an meinem Gegenüber durchführe, eigentlich für die Person an? Die Verbindung von Theorie und Praxis macht mir am meisten Spaß am Studium. Es ist kein Studium, bei dem wir nur im Hörsaal sitzen. Seit dem ersten Semester stehe ich regelmäßig an der Therapiebank oder auf der Trainingsfläche und lerne praktische Fähig- und Fertigkeiten. Wir haben auch nicht immer Klausuren, sondern viele praktische Prüfungsphasen, in denen wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten im direkten Patient*innenkontakt anwenden. Ich hatte schon praktische Einsätze im Krankenhaus, in einer ambulanten Rehaklinik und Praxis für Physiotherapie. Im Sommer werde ich ein Praktikum in einer Rehaklinik in Österreich, einem Kooperationspartner der Hochschule, der neurologische, orthopädische und kardiologische Stationen hat, absolvieren. So lerne ich nicht nur ein anderes Gesundheitssystem kennen, sondern auch verschiedene Patient*innen. Das alles macht das Studium abwechslungsreich.


 

Foto: privat
Andrea Huhn, Physiotherapeutin und Leiterin Qualitätssicherung in der Praxis Zwanzig-Neun-Fünf, einem Kooperationspartner der Hochschule für Gesundheit.

Andrea Huhn, Physiotherapeutin und Leiterin Qualitätssicherung in der Praxis Zwanzig-Neun-Fünf, einem Kooperationspartner der Hochschule für Gesundheit:

Der Vorteil eines Studiums ist, dass dort evidenzbasiert, das heißt wissenschaftlich fundiert gearbeitet wird und das sieht man bei den Studierenden sehr deutlich. Sie sind auf dem aktuellsten Stand, was die physiotherapeutischen Kenntnisse angeht. Außerdem setzen sie einen aktiven Therapie-Fokus. Damit meine ich, dass sie den Menschen motivieren die Therapie selbst mitzugestalten, aktiv mitzuwirken, das ist sehr wertvoll und genau dort setzen wir in ihren Einsätzen bei uns in der Praxis an. Wir geben ihnen verschiedene Techniken an die Hand und je nach Kenntnisstand übernehmen sie bei uns einzelne Übungen bis hin zu ganzen Behandlungen an Patient*innen. Dabei üben sie sich nicht nur weiter im praktischen Umgang mit Techniken, sondern auch im Umgang mit Menschen. Bestes Beispiel: An der Hochschule lernen die Studierenden die autogene Drainage kennen. Das ist eine Atemtechnik für lungenkranke Patient*innen, bei der Sekret gelöst, gesammelt und abgehustet wird.

Die Studierenden kennen die Technik in der Theorie und lernen, sie bei uns im direkten Patient*innenkontakt anzuwenden. Sie sehen in der Praxis, wie effektiv die erlernten Techniken sein können und das motiviert sie für ihren weiteren Weg. Für mich ist die Physiotherapie ein tolles Berufsfeld, das ich immer wieder wählen würde, weil sie Menschen hilft, ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu steigern.


Nähere Informationen zu unseren Studiengängen und zur Bewerbung um einen Studienplatz gibt es auf der Website der HS Gesundheit.

Foto: Jürgen Nobel/Grafik: HS Gesundheit
lernen & lehren
|
30. Juni 2023

Als Hebamme Frauen und Familien individuell beraten und betreuen

Serie #HauptSacheGesundheit: Folge 5 – Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft
Foto: Jürgen Nobel/Grafik: HS Gesundheit
lernen & lehren
|
27. Juni 2023

Menschen zu einem selbstbestimmten Leben befähigen

Serie #HauptSacheGesundheit: Folge 4 – Bachelorstudiengang Ergotherapie