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Auf dem Bild sind die Master-Studierenden Sandra Stuhrmann und Yannick Blum zu sehen.
Foto: HS Gesundheit/ds

„Mir gefällt besonders, wie groß das Lernspektrum ist.“

22. November 2021

Wenn sie von ihrem Studium reden, strahlen sie übers ganze Gesicht. Gesucht. Gefunden. So bekommt man schnell den Eindruck. Sandra Stuhrmann und Yannick Blum gehören zu den Ersten, die an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum im Sommersemester 2021 ihr Masterstudium der Physiotherapie-wissenschaft starteten. Der neue Studiengang läuft über eine Regelstudienzeit von drei Semestern. Welches Fazit die beiden Studierenden kurz vor der Halbzeit in ihrem Masterstudium ziehen? Beide Daumen hoch.

Eigentlich hatte Sandra Stuhrmann zunächst andere Pläne. Sie wollte eine Stelle als Physiotherapeutin an einer Reha-Klinik in Österreich antreten. Dann kam Corona, und mit der Pandemie wuchs Unsicherheit. Die 28-Jährige hat an der HS Gesundheit bereits den Bachelorstudiengang Physiotherapie absolviert und im 5. Semester – organisiert über die HS Gesundheit – ein Praktikum an einer Reha-Klinik in Österreich gemacht. Dorthin wollte sie zurück. Noch mehr lernen. Noch mehr Praxisluft schnuppern. „Die Entscheidung, an der Hochschule für Gesundheit auch den Master in Physiotherapiewissenschaft zu studieren, die stand bereits, aber zuvor wollte ich noch mehr praktische Erfahrung in Österreich sammeln.“ Jetzt absolviert Sandra Stuhrmann zuerst ihren Master. „Das habe ich keinen Tag bereut. Ich habe im Bachelorstudium die Begeisterung für den Beruf des Physiotherapeuten gewonnen, während des Schreibens meiner Bachelorarbeit aber auch gemerkt, wie viel Spaß mir das wissenschaftliche Arbeiten macht. Da wurde mir schnell klar: Das war es noch nicht. Mir würde ohne das Masterstudium etwas fehlen.“

Davon ist auch ihr Kommilitone Yannick Blum überzeugt. Er hat eine Ausbildung zum Physiotherapeuten gemacht, an der Hochschule Niederrhein in Krefeld ein Bachelorstudium in Angewandten Therapiewissenschaften absolviert und arbeitet im Gesundheitszentrum Reha Pro Med in Bochum. Sein Arbeitgeber ist einer der vielen Kooperationspartner der Hochschule für Gesundheit. Immer wieder trifft der 34-Jährige auf Studierende der HS Gesundheit, die in dem Zentrum ein Praktikum absolvieren. „Ich habe gesehen, wie hoch die Ausbildungsqualität bei den Studierenden ist. Außerdem erzählen sie sehr positiv von der Hochschule für Gesundheit.“ Yannick Blum informiert sich über die HS Gesundheit und stößt auf den neuen Masterstudiengang Physiotherapiewissenschaft. „Ich spielte schon länger mit dem Gedanken mich weiterzuentwickeln. Wissenschaftlich arbeiten, erlernen, wie Forschung betrieben wird, sich kritisches Hinterfragen aneignen und auseinandersetzen mit Evidenz – das sind Schwerpunkte des Masterstudiums an der HS Gesundheit und das Angebot kam für mich wie gerufen.“

Das Bild zeigt Sandra Stuhrmann.
Foto: HS Gesundheit/ds
Sandra Stuhrmann hat im Bachelorstudium an der Hochschule für Gesundheit die Begeisterung für den Beruf des Physiotherapeuten gewonnen.

Sandra Stuhrmann nickt zustimmend: „Grob kann man sagen: Die Techniken der Physiotherapie, also die Grundlagen und praktischen Handgriffe, die lernt man im Bachelorstudium.“ Das Masterstudium setzt darauf auf. „Wir lernen selbst wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, empirische Daten richtig zu lesen und zu deuten, um daraus abzuleiten, welche Techniken in der Physiotherapie, welchen Effekt haben. Am Ende steht immer der Wunsch, die wirksamste Technik für den individuellen Patienten zu finden.“

In dem Masterstudiengang geht es um die Gestaltung der Physiotherapie von heute und morgen, immer mit einem Blick auf aktuelle Entwicklungen wie eine zunehmend alternde Gesellschaft oder Fortschritte in der Digitalisierung. „Mir gefällt besonders, wie breit der Master aufgestellt ist und wie groß das Lernspektrum ist. Wir könnten danach eine Praxis gründen, in die Forschung gehen oder auch in einer Reha-Klinik arbeiten, weil wir auf all die Möglichkeiten mit dem Studium vorbereitet werden“, sagt Sandra Stuhrmann. Doch was die Studentin am meisten schätzt? „Dass wir befähigt werden, auf Basis der Wissenschaft, auch eigenständig Entscheidungen treffen zu können.“

Auch Yannick Blum schätzt die wissenschaftlichen Kompetenzen, die neben den praktischen Fähigkeiten an der Hochschule erworben werden. „Der Studiengang gibt uns das Rüstzeug mit zu gestalten, wie sich die Physiotherapie weiterentwickelt.“ Die Akademisierung des Berufes des Physiotherapeuten hält Yannick Blum daher für wichtig. „Für die Physiotherapie, um sich aus der Abhängigkeit der Ärzteschaft zu emanzipieren. Für uns als Physiotherapeut*innen, um ein noch breiteres Wissensspektrum zu erzielen und mehr Eigenständigkeit in der Arbeit, was beispielsweise die Befundaufnahme und die Anamnese angeht, zu gewinnen.“

Das Bild zeigt Yannick Blum.
Foto: HS Gesundheit/ds
Für Yannick Blum kam der neue Masterstudiengang Physiotherapiewissenschaft wie gerufen.

Yannick Blum reizt die Vielfältigkeit, die im Beruf des Physiotherapeuten steckt und die Arbeit mit den Menschen. „Als Physiotherapeut verbringt man viel Zeit mit den Patient*innen. Und das Schöne ist, dass wir während der Arbeit auch häufig mit den Patient*innen ins Gespräch kommen. Gerade wenn man Patient*innen über mehrere Wochen oder Monate betreut, hört man da auch persönliche Geschichten, die einen berühren.“ Auch Sandra Stuhrmann ist neben dem Masterstudium bereits als Physiotherapeutin bei einem Praxispartner der Hochschule für Gesundheit tätig. Von einer Kommilitonin wurde sie auf eine vakante Stelle in der Physiotherapiepraxis Vanderborcht in Sprockhövel aufmerksam gemacht. „Ich habe im Studium bereits Freunde fürs Leben gefunden. Jeder hilft jedem. Wir verstehen uns super untereinander und haben einen engen Zusammenhalt. Das macht auch das Studium an der HS Gesundheit aus.“

Ein Masterstudium neben der beruflichen Tätigkeit? Für Sandra Stuhrmann und Yannick Blum ist beides gut miteinander vereinbar. „Sicherlich gibt es Tage, da ist es nicht immer leicht Studium und Job unter einen Hut zu bekommen, schließlich muss man sowohl in der Patientenversorgung als auch im Studium voll konzentriert sein. Aber es ist gut machbar, zumal der Master mit drei Semestern Regelstudienzeit kompakt ist“, sagt Sandra Stuhrmann. „Und ich merke, dass es mir viel bringt, neben dem Studium auch bereits zu arbeiten.“ Besonders die kleinen und großen Erfolge miterleben zu dürfen, wenn die Patient*innen nach einer manchmal langen Behandlung wieder schmerzfrei sind und sich dankbar verabschieden, stärken sie. „Das macht etwas mit einem. Das ist einfach ein schönes Gefühl“, beschreibt Sandra Stuhrmann. „Außerdem lernt man in Studium und Praxis zu schätzen, wie kostbar ein gesundes Leben ist.“


Kurz und knapp:

Nächster Start des Masterstudiums: Sommersemester 2022 (ab 01.03.2022)

Ende der Bewerbungsfrist: 15.01.2021

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