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Foto: Jürgen Nobel/Grafik: HS Gesundheit

Neues Wissen in die Pflege bringen

13. September 2023

#HauptSacheGesundheit heißt unsere Serie, in der wir unterschiedliche Bachelor- und Masterstudiengänge der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum vorstellen. Neugierig? In unserer letzten Serienfolge geht es um den berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Pflegewissenschaft.

Foto: HS Gesundheit
Prof. Dr. Anne Roll, Professorin für gerontologische und geriatrische Pflege sowie Studiengangsleitung Pflegewissenschaft.

Prof. Dr. Anne Roll, Professorin für gerontologische und geriatrische Pflege sowie Studiengangsleitung Pflegewissenschaft:

Der Bachelorstudiengang Pflegewissenschaft soll Routinen aufbrechen, um die Qualität der Versorgung im Gesundheitssystem weiter zu erhöhen. Die Studierenden lernen, vorhandenes Wissen in der Pflege zu hinterfragen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis hineinzutragen. Immer mehr Menschen leiden heute unter chronischen Erkrankungen, werden frühzeitig aus dem Krankenhaus entlassen oder sind auf eine Langzeitpflege angewiesen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wächst. Die Pflege ist die Berufsgruppe, die an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr für die Menschen da ist und gleichzeitig ist sie die Gruppe, die immer noch zu wenig akademisiert ist.

Der Studiengang Pflegewissenschaft richtet sich an ausgebildete Pflegefachpersonen, die sich akademisch weiterqualifizieren möchten, um als Pflegelehrer*in neuestes Wissen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung zu lehren oder beispielsweise in der klinischen Pflege die Menschen evidenzbasiert, das heißt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, zu versorgen. Die Studierenden können daher zwischen den Schwerpunkten Gesundheitspädagogik und Klinische Pflege wählen. In letzterem werden Grundlagen der Heilkunde und vertieftes Wissen zur Versorgung von Volkskrankheiten wie Demenz und Diabetes gelehrt. Darüber hinaus geht es in dem Studiengang um die Entwicklung von Forschungskompetenzen. Die Studierenden lernen unterschiedliche Forschungsmethoden und in unserem Journal Club auch den Stand der aktuellen Forschung in Deutschland kennen. Sie lernen, sich Wissen anzueignen, indem sie lernen, nach Studien zu recherchieren, Studien zu lesen und zu bewerten. Im Journal Club diskutieren wir auch miteinander über Studien: Werden die Kriterien der Forschung in der jeweiligen Studie eingehalten? Welche Forschungsfragen werden beantwortet? Welche Bedeutung hat die Studie für die pflegerische und medizinische Versorgung und welche Auswirkung auf den beruflichen Alltag? Die Studierenden entwickeln innovative Versorgungsansätze für unterschiedliche Zielgruppen, betrachten Pflege im interdisziplinären Kontext, realisieren kleine Forschungsprojekte aus und mit der Praxis und lernen den Aufbau sowie Nutzen von simulationsbasiertem Lernen anhand von High-Fidelity-Simulationen kennen. Unser Ziel ist es, dass die Studierenden neues Wissen mit in ihren Beruf zurücknehmen, dass sie wissenschaftliche Antworten auf Fragen aus der Praxis bekommen, dass sie Kolleg*innen in der Umsetzung einer evidenzbasierten Pflege oder Pflegelehre beraten, dass die Praxis von der Theorie bereichert wird. Das gilt natürlich auch umgekehrt: Die Studierenden haben wertvolle Berufserfahrung und sollen diese im Studium selbst einbringen, so dass ein spannender Austausch entsteht, in dem die Praxis auch die Theorie bereichert.


 

Foto: HS Gesundheit
Dr. Melanie Lenz, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studiengangskoordinatorin.

Dr. Melanie Lenz, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studiengangskoordinatorin:

Die Studierenden werden alle mindestens eine Gemeinsamkeit haben: Sie kommen alle aus der Pflege. Denn der Studiengang richtet sich an Interessierte, die über einen Abschluss als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann, in der Altenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder Gesundheits- und Krankenpflege verfügen. Damit die Studierenden ihrer beruflichen Tätigkeit auch neben dem Studium weiter nachkommen können, wird der Bachelorstudiengang berufsbegleitend in Teilzeit und mit planbaren Studientagen in einem Mix aus Präsenz- und Onlinestudium angeboten.

Durchschnittlich vier Tage pro Monat werden die Lehrveranstaltungen in Präsenz an der Hochschule stattfinden. Für eine gute Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Studium werden die Präsenzzeiten frühzeitig bekanntgegeben. Mit dem Studium erwerben die Studierenden zudem die Zusatzqualifizierung der Praxisanleitung. Absolvent*innen des Studiums können somit auch als akademisch ausgebildete Praxisanleiter*in tätig sein und so nicht nur in der Versorgung oder als Pflegelehrerin arbeiten, sondern auch die praktische Ausbildung von Pflegeschüler*innen gestalten und diese vor Ort bei den Patient*innen anleiten. Dazu gehört zum Beispiel, den Schüler*innen zu zeigen, wie Wunden versorgt und Infusionen aufgezogen werden oder sie über die Pflegedokumentation aufzuklären.


 

Foto: Andreas Hundeshagen
Katrin Hundeshagen startet zum Wintersemester 2023/24 im Studiengang Pflegewissenschaft.

Katrin Hundeshagen startet zum Wintersemester 2023/24 im Studiengang Pflegewissenschaft:

Der Gedanke an ein Studium steckt schon länger in mir. Ich arbeite als examinierte Kinderkrankenschwester und Praxisanleiterin für junge Pflegeschüler*innen in einer Kinderklinik. Beides macht mir viel Spaß, für beides ist aber auch viel Fachwissen notwendig. Ich möchte mit dem Studium der Pflegewissenschaft mein Fachwissen erweitern, Neues lernen, frischen Input erlangen, viele Ideen mitnehmen, die ich im Krankenhaus direkt in die Tat umsetzen kann, mein eigenes Handeln im Berufsalltag hinterfragen und das Ganze auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen. Im Umgang mit den jungen Pflegeschüler*innen, aber auch in der Patient*innenversorgung ist es für mich wichtig, Wissen auf dem aktuellsten Forschungsstand an der Hand zu haben. Außerdem freue ich mich auf wertvolle Zusatztipps, wie sich der Theorie-Praxis-Transfer in der Praxisanleitung bestmöglich gestalten lässt.

So anstrengend viele Dienste auch sind, zu sehen wie Kinder gesunden und wie dankbar die Eltern sind, ist ein schönes Gefühl. Auch in meiner neuen Rolle als Praxisanleiterin fühle ich mich wohl. Das eigene Wissen weiterzugeben, zu sehen, wie es fruchtet und Aha-Momente in den Gesichtern der Auszubildenden auftauchen, gleichzeitig aber auch zu beobachten, wie sie selbständiger werden und an Selbstbewusstsein dazugewinnen, das macht einfach Spaß. Ich bin gespannt auf das Studium an der HS Gesundheit. Mir ist die Hochschule empfohlen worden: Eine Kollegin hat dort bereits ein Bachelorstudium abgeschlossen und ich habe Kontakt zu einer Pflegepädagogin, die ihr Masterstudium an der HS Gesundheit absolviert hat. Besonders die praxisnahe Ausrichtung des Studiengangs spricht mich sehr an. Außerdem gefällt mir der Gedanke, an einer kleineren Hochschule zu studieren, weil ich mir davon eine angenehme Lernatmosphäre verspreche. Die Anonymität großer Hochschulen sagt mir nicht so zu, ich freue mich auf einen engen Austausch mit den Kommiliton*innen und Lehrenden. Und noch etwas mehr in seinem beruflichen Rucksack zu haben, das hat noch nie geschadet. Wer weiß, vielleicht eröffnet mir das Hochschulstudium auch Türen, von deren Existenz ich jetzt noch gar nichts weiß.


Nähere Informationen zu unseren Studiengängen und zur Bewerbung um einen Studienplatz gibt es auf der Website der HS Gesundheit.

Foto: Jürgen Nobel/Grafik: HS Gesundheit
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6. September 2023

Als Pflegelehrkraft zukünftige Generationen ausbilden

Serie #HauptSacheGesundheit: Folge 13 – Berufsbegleitender Masterstudiengang Bildung im Gesundheitswesen mit der Fachrichtung Pflege
Foto: Jürgen Nobel/Grafik: HS Gesundheit
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23. August 2023

Forschen für Medikamente und Therapieverfahren von morgen

Serie #HauptSacheGesundheit: Folge 12 - Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Clinical Research Management