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Studieren mit Kind

29. Juni 2018

Julia Holtmann studiert an der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) im Bachelor-Studiengang Gesundheit und Diversity – und sie ist Mama. Im hsg-magazin erzählt sie, wie es ist, drei Kinder zwischen Heim und Hochschule groß zu ziehen.

Dreifache Mama

Nora (fast drei Jahre alt), Tamo (eineinhalb Jahre alt) und Mena (drei Monate alt) sind Julia Holtmanns ganzer Stolz. Als sie mit Nora schwanger war, fing die gelernte Altenpflegerin mit ihrem Studium an. „Die Rahmenbedingungen meiner Arbeitsstelle waren nicht wirklich familienfreundlich, deswegen habe ich mich für eine neue Perspektive entschieden“, erinnert sich die 39-Jährige. Schließlich schrieb sie sich zum Studium an der hsg Bochum ein. Im ersten Jahrgang lernt sie hier seit 2014 alles Wissenswerte über Gesundheit und Diversity.

Julia Holtmann mit ihrer drei Monate alten Tochter Mena. Foto: hsg

Mit Wickeltasche an der hsg Bochum

„Als ich schwanger war, habe ich mir direkt vorgenommen, mit Kind zu studieren. Aber ich wusste damals natürlich noch nicht, ob es klappt“, sagt Holtmann. Inzwischen weiß sie: Ja, es klappt – und das genauso beim dritten Kind. „Das Studium ist eine super Zeit, um Kinder zu bekommen. Denn so flexibel wie jetzt kann man später im Berufsleben nicht mehr sein“, meint die 39-Jährige.

Dabei wollte die dreifache Mama eigentlich gar keine Kinder bekommen. „Aber mit dem richtigen Mann an meiner Seite konnte ich es mir dann doch vorstellen“, erklärt sie. Also geht sie nun mit zwei Taschen in die Hochschule: In der einen sind ihre Lernunterlagen, in der anderen alle Wickelutensilien. Die kleine Mena transportiert sie in einem umgeschlungenen Tragetuch nah bei sich. So ist sie auch schon mit ihren beiden anderen Kindern in Vorlesungen und Seminare gegangen.

An der Hochschule für Gesundheit studiert Julia Holtmann Gesundheit und Diversity. Foto: hsg/Volker Wiciok

Eine familienfreundliche Hochschule

„Die Dozentinnen und Dozenten haben immer gut auf diese ungewöhnliche Situation reagiert“, erzählt Holtmann. Sie erinnert sich, dass eine Dozentin, als diese einmal das Gefühl hatte, dass die Aufmerksamkeit ihrer Studierenden nachlässt, mit einem witzigen Bezug auf die kleine Nora bemerkte: „Ich glaube, die einzige, die mir gerade noch zuhört, ist Nora.“ Ob ihre kleinen Schätze später auch mal an der Hochschule lernen, ist der dreifachen Mama überhaupt nicht wichtig: „Mein Ziel ist es, dass die Kinder glücklich sind.“

Auch von ihren Kommiliton*innen wurde die Mama eifrig unterstützt: „Mit einem Kind im Arm konnte ich zum Beispiel nicht so gut mitschreiben, aber ich habe von anderen Studierenden später die Unterlagen bekommen.“ Seltener an der Hochschule war die studierende Mama übrigens nicht.

Während Mama und die kleine Mena die Hochschulbank drücken, sind Nora und Tamo in der Kinderbetreuung in den Räumlichkeiten der Hochschule. „Die hsg ist wirklich eine familienfreundliche Hochschule“, findet Holtmann. Neben der Kinderbetreuung nutzt sie vor allem das Eltern-Kind-Büro, um in Ruhe lernen zu können.

„Man weiß ja, wofür man es macht“

Anderen Studierenden, die überlegen, mit Kind zu studieren, rät Julia Holtmann: „Frauen sollten sich nicht so unter Druck setzen. Insgesamt muss eine Mama, die studieren möchte, selber viel zurückstecken. Aber man weiß ja, wofür man es macht.“ Und wenn man Julia Holtmanns glückliches Funkeln in den Augen sieht, wenn sie von ihren kleinen drei Schätzen spricht oder Fotos von ihnen zeigt, dann weiß man genau, was sie damit meint.


Seit Mitte September 2017 gehört die hsg Bochum zu den Mitgliedseinrichtungen der Hochschulinitiative „Familie in der Hochschule“.  Mehr Informationen zur Familienfreundlichkeit der hsg sind hier zu finden: https://www.hs-gesundheit.de/de/thema/die-hochschule/ueber-uns/familienfreundliche-hsg/


Text: Dr. Anna Knaup, Online-Redakteurin des hsg-magazins

Aufmacher: hsg/Volker Wiciok

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