„Umfangreicher Einblick in die verschiedenen Pflege-Bereiche“
Die 25-jährige Daniela Meier zu Farwig studiert seit 2017 Pflege an der Hochschule für Gesundheit in Bochum, hat im Januar 2021 ihre Berufszulassung für die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erhalten und schreibt aktuell an ihrer Bachelor-Arbeit im Bereich Kinderonkologie, also im Bereich der Kinderheilkunde, die sich mit Tumorerkrankungen beschäftigt. Warum Sie sich für das generalistische Pflege-Studium mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege entschieden hat und was sie sich davon verspricht, erzählt sie dem hsg-magazin in einem Interview.
Warum haben Sie sich für den Bachelor-Studiengang Pflege an der hsg Bochum entschieden?
Daniela Meier zu Farwig: Vor dem Studium der Pflege habe ich bereits eine Ausbildung im Gesundheitsbereich gemacht. Danach wollte ich gerne meine medizinischen Kenntnisse in Form eines Studiums weiter vertiefen, da eine weitere Ausbildung für mich nicht in Frage gekommen wäre. Ich wusste bereits, dass man Pflegewissenschaft studieren kann, habe mich dann weiter informiert und bin auf das duale Studienangebot an der Hochschule für Gesundheit in Bochum gestoßen. Dies hat mir direkt zugesagt, da ich so in dem damaligen ausbildungsintegrierenden Modellstudiengang den Status als Auszubildende und Studierende zugleich genießen konnte.
Verstehe. Der reformierte Bachelor-Studiengang Pflege, den die hsg Bochum seit dem Wintersemester 2020/2021 anbietet, ist ja nun ein praxisintegrierender. Hier sind 2300 Stunden Praxis bei den hsg-Kooperationspartnern im Studienverlauf eingebettet. Generalistisch ausgerichtet sind sowohl der Modell-, als auch der reguläre Studiengang. Das bedeutet, dass er die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege umfasst. Was macht das generalistische Pflegestudium aus Ihrer Sicht aus?
Meier zu Farwig: Das generalistische Studium ermöglicht einen umfangreichen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Pflege. Durch das Studium konnte ich den Eindruck gewinnen, wie unterschiedlich die Erwachsenenpflege im Gegensatz zur Kinderkrankenpflege ist, was ich wahrscheinlich in der normalen Ausbildung nicht in der Form kennengelernt hätte. Dennoch sollten die Schwerpunktbereiche meiner Meinung nach weiter bestehen bleiben, da jede Altersgruppe verschiedene Anforderungen an die gesundheitliche Versorgung stellt.
"Jede Altersgruppe stellt verschiedene Anforderungen an die gesundheitliche Versorgung."
Grundsätzlich sehe ich in der akademischen Pflege die Perspektive, die Qualität der Pflege zu verbessern, da man sich mit den Inhalten intensiver auseinandersetzt. So kann bei den Pflegenden ein stärkeres Bewusstsein für das tägliche Handeln entstehen.
Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten nach einem Pflegestudium sind sehr vielfältig. Während nach der Ausbildung lediglich Weiterbildungen favorisiert werden, kann nach dem Bachelor auch ein Masterstudiengang angeschlossen werden. Die anschließenden Master gehen in viele verschiedene Richtungen und bieten noch vielfältigere spätere Arbeitsfelder.
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich mir noch nicht sicher, welchen Weg ich einschlagen werde. Gut vorstellen kann ich mir, Pflegepädagogik als Master zu studieren und somit in die Lehre zu gehen oder meine pflegewissenschaftlichen Kenntnisse in Form eines Masters zu vertiefen, in der Pflegeforschung zu arbeiten und an Studien mitzuwirken.
Was gefällt Ihnen besonders an dem Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege?
Meier zu Farwig: Bereits in meiner Jugendzeit habe ich im Sportverein Übungsleiterstunden für Kinder gegeben, was mir immer Freude bereitet hat. Ebenfalls in meiner Zeit des Bundesfreiwilligendienstes hat mir die Arbeit mit den Kindern Spaß gemacht.
Zum einen gefällt mir besonders die schonungslose Ehrlichkeit der Kinder. Dies sorgt für humorvolle Momente im Alltag. Zum anderen ist es schön, bei Kindern mit chronischen Erkrankungen einen positiven Verlauf zu sehen und es beeindruckt mich, wie verantwortungsvoll und bewusst vor allem chronisch erkrankte Kinder mit ihrem Schicksal umgehen.
Für mich ist es besonders wichtig, den Kindern im Krankenhaus einen so angenehmen Aufenthalt wie möglich zu gestalten, um ihnen die bestmögliche Genesung zukommen zu lassen, denn die Gesundheit der Kinder von heute, ist die Gesundheit unserer Gesellschaft von morgen!