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Das Bild zeigt Katja Kuhlmann
Foto: HS Gesundheit

Wie fühlt es sich an, als examinierte Pflegekraft noch einmal zu studieren?

28. Juli 2021

Katja Kuhlmann ist 42 Jahre alt und arbeitet als Anleitende Pflegefachkraft in der Eingliederungshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung. Von 2017 bis 2020 hat sie den berufsbegleitenden Bachelorstudiengang ‚Evidenzbasierung pflegerischen Handelns‘ an der Hochschule für Gesundheit in Bochum studiert. Das hsg-magazin hatte Kuhlmann in ihrer ersten Woche an der Hochschule interviewt und fragt jetzt nach, wie es ihr seitdem ergangen ist.

Blicken wir einmal zurück: Wie kam es dazu, dass Sie sich für ein Studium an der Hochschule für Gesundheit entschieden haben?

Kuhlmann: Ich hatte die Hochschule bereits durch einige Praxisanleitertreffen kennengelernt, die dort ausgerichtet wurden. Als ich dann wieder einmal in einer beruflichen Fortbildung saß und feststellte, dass mir die Inhalte von diesen Kursen einfach nicht genug in die Tiefe gehen, habe ich mich dazu entschieden mich nach einem Studienplatz umzusehen. Als ich dann den Studiengang ‚Evidenzbasierung pflegerischen Handelns‘ entdeckt habe, habe ich mich sofort eingeschrieben und war dann 2017 Teil des ersten Jahrgangs des neu entwickelten Studiengangs.

Mit welchen Erwartungen sind Sie in das Studium eingestiegen und haben sich diese erfüllt?

Kuhlmann: Zu Beginn des Studiums hatte ich vor allem Respekt davor, das Pensum nicht zu schaffen. Ich hatte ja schon lange nicht mehr so intensiv gelernt. Aber ich muss sagen, dass es sehr gut machbar war – auch mit meiner 50-Prozent-Stelle war das Studium gut vereinbar. Der Lehrplan ist durchgeplant, so dass man immer schon lange im Voraus weiß, wann man Präsenztermine an der Hochschule hat und in welcher Zeit Prüfungen geschrieben werden. Zusätzlich zu den Terminen an der Hochschule – die im Schnitt einmal im Monat stattfinden – gibt es noch Übungen, die man zuhause erledigt. Daran hat mir besonders gefallen, dass man diese oft auf die eigenen Interessen abstimmen konnte. Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass ich viele Themen aus meiner Arbeit in der Eingliederungshilfe im Studium einbringen kann, da es keiner der klassischen Felder des Pflegeberufes ist. Durch die individuelle Themenauswahl war das aber sehr gut möglich.

Würden Sie den Studiengang weiterempfehlen und wenn ja, wem?

Kuhlmann: Ich denke, wer sich in seiner pflegerischen Tätigkeit weiterentwickeln möchte und neue Impulse für sein Handeln sucht, der ist in dem Studiengang genau richtig. In meinen Augen ist es nicht Ziel des Studiums, Pflegende von ihrer Arbeit „am Bett“ zu entfernen, sondern Ihnen Wege aufzuzeigen, evidenzbasiertes Wissen im pflegerischen Alltag einzusetzen. Ich nehme aus dem Studium einen ‚vollen Werkzeugkoffer‘ mit, den ich in meiner täglichen Arbeit einsetzen kann. Schon während des Studium habe ich gemerkt, wie ich in schwierige Situationen gestärkt hineingehe und meine Arbeit auch anders reflektiere. Wer das sucht, dem kann ich den Studiengang nur empfehlen. Da Studium und Arbeit gut miteinander zu vereinbaren sind und es möglich ist die Inhalte mit Themengebieten aus seinem täglichen Arbeitsleben zu füllen, habe ich mich entschieden auch noch den Master „Angewandte Gesundheitswissenschaften“ an der Hochschule für Gesundheit zu studieren.

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