Wie feiert man Weihnachten in Australien und können wir von den Australiern in Punkto Gesundheit besonders an Weihnachten etwas lernen?

Tipps von Prof. Dr. Daniel Belavy, Professor für Physiotherapie an der HS Gesundheit

Weiße Weihnacht? Prof. Dr. Daniel Belavy schmunzelt. „In meiner Heimat Melbourne liegen die Temperaturen an Weihnachten normalerweise um die 30 bis 40 Grad, da wird das Fest mit Familie, Freunden und einem künstlichen Tannenbaum am Strand oder im heimischen Garten gefeiert“, erzählt der gebürtige Australier. „Als Kind haben mein Bruder und ich unser erstes Surfboard zu Weihnachten bekommen. Wir wollten die Boards natürlich unbedingt ausprobieren und haben unsere Eltern angebettelt, mit uns noch an Heiligabend an den Strand zu gehen.“ Was wir hierzulande von den Australiern in Punkto Gesundheit besonders an Weihnachten lernen können? Daniel Belavy grübelt: „Hm, ich denke die Australier können noch etwas von den Deutschen lernen. Selbst wenn man hierzulande bemängelt, dass Weihnachten immer kommerzieller wird und immer mehr das ausgiebige Essen im Fokus steht, muss ich gestehen, dass das in Australien noch viel ausgeprägter ist“, sagt Daniel Belavy und zitiert aus Statistiken. „Ich habe erst kürzlich in einer Studie gelesen, dass die Deutschen schlanker sind als die Australier. Als ich das letzte Mal in Australien war, bin ich zugegebenermaßen schockiert gewesen, wie viel Zucker dort in vielen Lebensmitteln steckt und zwar in Lebensmitteln, in denen er gar nicht hineingehört. Ich glaube, wir sollten alle ein wenig mehr drauf achten, was in unseren Lebensmitteln steckt und wie gesund sie wirklich sind“, betont Daniel Belavy. Studieren gehe über Probieren – zumindest bei der Zutatenliste. Was Australien und Europa zur Weihnachtszeit gemeinsam hätten? Da muss der Wissenschaftler nicht lange überlegen. „Definitiv die Hektik, die rund um Weihnachten ausbricht. Alles rennt im Dezember los und kauft Geschenke.“ Als Physiologe rät Daniel Belavy dazu, Weihnachten ein bisschen gelassener zu sehen. „Es ist bekannt, dass psychologischer Stress die Entstehung von Schmerzen – auch chronischen Schmerzen – als Hauptsymptom einer Muskel-Skelett-Erkrankung wie Rückenschmerzen begünstigen kann. Ich glaube gesünder wäre es, wenn wir alle an Weihnachten nicht zu viel von uns selbst erwarten würden.“

Text: Daniela Schaefer
Foto: Shutterstock/LennartK95