Wie kann man ein bisschen Weihnachtsstimmung in die logopädische Therapie bringen?
– Teil 1 –

Tipps von Elisabeth Meyer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
im Studienbereich Logopädie der HS Gesundheit

Weihnachten ist etwas sehr Persönliches und geht für viele Familien mit eigenen Traditionen einher. Diese Traditionen sollten auch bei der Gestaltung einer logopädischen Therapie berücksichtigt werden. Elisabeth Meyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studienbereich Logopädie, erinnert sich an einen Mann, der in Folge eines Schlaganfalls eine schwere Sprach- und Sprechstörung aufwies. „Der Mann hatte ein gutes Sprachverständnis und auch die Lesefähigkeit war nur leicht betroffen. Doch im Sprechen war er so stark beeinträchtigt, dass er kaum ein Wort äußern konnte“, erzählt Elisabeth Meyer. In jüngeren Jahren habe der Mann von seiner Mutter einen historischen Adventskalender erhalten. Hinter jedem Türchen befand sich ein kurzer Vers eines Gedichtes. So wie damals mit seiner Mutter, wollte der Mann nun seinen Enkelkindern in der Vorweihnachtszeit die Verse vorlesen. Daher hat Elisabeth Meyer seinen Adventskalender kurzum in die Sprach- und Sprechübungen integriert. „Wir haben die Verse des Gedichtes in kleine Sequenzen zerlegt und Stück für Stück geübt, einzelne Wörter auszusprechen. Natürlich konnte der Mann am Ende das Gedicht nicht komplett alleine vorlesen, aber trotz der Schwere der Störung konnten gute Therapieerfolge erzielt werden. Es war schön zu sehen, wie sehr sich der Mann über seine Übungserfolge gefreut hat, da er so die Möglichkeit hatte, das Gedicht mit seinen Enkelkindern zu teilen und die Tradition fortleben zu lassen. Für mich ein schönes Beispiel
für ein bisschen Weihnachtsstimmung in der Logopädie.“

Lesen Sie morgen Teil 2 ihrer Tipps!

Text: Daniela Schaefer
Foto: Shutterstock/jan j. photography