Wie kann man ein bisschen Weihnachtsstimmung in die logopädische Therapie bringen?
– Teil 2 –

Tipps von Elisabeth Meyer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
im Studienbereich Logopädie der HS Gesundheit

Bei einer schweren Sprach- und Sprechstörung kann neben störungsspezifischen Übungen der Einsatz einer digitalen Kommunikationshilfe sinnvoll sein, um den Betroffenen eine maximale kommunikative Teilhabe am Alltag zu ermöglichen. „Dafür eigenen sich besonders Tablet-PCs mit speziellen Apps“, sagt Elisabeth Meyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studienbereich Logopädie. „Durch systemeigene Funktionen, wie Bedienungshilfen oder vorinstallierte Apps, ergänzt durch spezielle Apps zur Kommunikation erhalten Betroffene vielfältige Möglichkeiten sich nonverbal mitzuteilen. Hinzu kommt, dass der Umgang mit den Geräten selbst für schwer betroffene Menschen gut erlernbar ist“, so die Logopädin weiter. Mit einem Tablet können Bilder aufgenommen und mit Hilfe einer App mit Worten oder kurzen Sätzen hinterlegt werden. Tippt man auf das Bild, wird das passend hinterlegte Wort vorgelesen. „Hilfreich ist es, unterschiedliche Kategorien zu bilden, wie Kleidung, Lebensmittel oder Gefühle“, rät Elisabeth Meyer. Die Kategorien sollten häufige kommunikative Situationen des alltäglichen Lebens abdecken. „In der Kategorie Gefühle könnte thematisiert werden, wie es dem Patienten geht. Hilfreich ist es dort Sätze zu hinterlegen wie: ‚Ich fühle mich gut‘, aber auch ‚Ich habe Schmerzen‘.“ Auch eine Weihnachtskategorie könnte sie sich vorstellen. „Einige Patient*innen möchten zum Beispiel die Namen der Familienmitglieder äußern können, die über die Festtage zu Besuch kommen. In diesem Fall könnten Fotos der Angehörigen und deren Namen hinterlegt werden“, rät Elisabeth Meyer. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin kommt gebürtig aus dem Erzgebirge. „Da hat man eine Weihnachtspyramide und natürlich auch ein Räuchermännchen zu Hause. Mit Hilfe einer App könnten auch Sätze hinterlegt werden wie ‚Ich möchte das Männchen rauchen oder die Pyramide laufen sehen‘.“ Wichtig sei vor allem, dass Begriffe oder Sätze hinterlegt sind, die für die jeweiligen Patient*innen eine hohe alltägliche Relevanz haben. Elisabeth Meyer: „Es sollten Begriffe oder Sätze sein, mit denen sie an den kommunikativen Situationen ihres Alltags teilhaben können.“

Text: Daniela Schaefer
Foto: Shutterstock/Halfpoint