Was sollte – im Sinne einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklung – auf keinem Wunschzettel fehlen?

Tipps von Daniel Simon, wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Department of Community Health der HS Gesundheit

Wenn Daniel Simon einen Wunschzettel für alle Bürger*innen ausfüllen dürfte, wüsste er sofort, was er draufschreiben würde – ein Fahrrad. „Egal wie verärgert man aufs Fahrrad steigt, beim Absteigen ist man halbwegs zufrieden. Bewegung macht einfach den Kopf frei“, sagt der Wissenschaftliche Mitarbeiter im Department of Community Health. Er promoviert im Bereich gesundheitsfördernde Stadtplanung. „Das Bestreben einer derartigen Stadtplanung ist es, die Gesundheit der Bevölkerung im Rahmen von Stadtentwicklung grundlegend mitzudenken, die Stadt hin zu einem gesunden Lebensort zu entwickeln“, erklärt Daniel Simon. Dazu gehöre die Förderung der aktiven Mobilität im innerstädtischen Zirkel. Ihre wesentlichen Säulen sind die Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Letzteres ist das Hauptfortbewegungsmittel für Daniel Simon, auch für die Wegstrecke zur Arbeit. „Ich bin nicht der Typ, der 20 Kilometer alleine im Kreis fahren würde, ich brauche ein Ziel. Wenn man erstmal akzeptiert, dass auch Regen nichts mehr als Wasser ist und sich eine Grundfitness antrainiert hat, mit der man auch auf längeren Strecken nicht verschwitzt ankommt – dann ist Fahrradfahren die wohl gesündeste Art möglichst schnell von A nach B zu gelangen.“ Auch aus Sicht einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklung spreche vieles für den Drahtesel. „Wenn mehr Menschen für ihre alltäglichen Wege im Wohnumfeld mit dem Rad unterwegs wären, kämen wir zu einer ganz anderen Aufenthaltsqualität in den Städten. Ein Fahrrad ist leise, emissionsfrei und es spart Platz“, betont Daniel Simon und spielt auf die Dominanz des parkenden Autos an. „Jede Lücke in der Stadt wird als Parkraum ausgenutzt.“ Sicherlich gäbe es für Daniel Simon Fälle, in denen das Auto benötigt wird, sei es zum Bringen oder Abholen älterer Menschen oder aufgrund langer Pendelwege. „Aber brauchen wir das Auto wirklich in der Stadt um von A nach B zu kommen? Sind die Distanzen, die gefahren werden nicht meist unter fünf Kilometern? Ist das Autofahren nicht vielmehr zur bequemen Routine geworden? Müsste der aktive Mensch nicht in den Fokus des Städtebaus gestellt werden und nicht sein Auto?“, fragt sich der Wissenschaftliche Mitarbeiter. Sein Gesundheitstipp fürs neue Jahr? „Auch wenn mir bewusst ist, dass es Überwindung kosten kann und unschöne Erfahrungen nicht ausbleiben: Ab aufs Fahrrad und mit dem Radeln zur Gestaltung einer gesunden Stadt beitragen!“

Text: Daniela Schaefer
Foto: Shutterstock/Kite_rin