Was dürfen auch Schwangere in der Weihnachtszeit essen und worauf sollten sie besser verzichten?

Tipps von Nina Peterwerth und Giovanna Gilges, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
im Studienbereich Hebammenwissenschaft der HS Gesundheit

Während einer Schwangerschaft rieseln jede Menge gut gemeinte Ratschläge auf die werdende Mutter herab. Kurz vor dem Weihnachtsfest umso vermehrter auch in Sachen Ernährung. Nina Peterwerth und Giovanna Gilges raten Angehörigen in erster Linie vor den Weihnachtstagen mit der Schwangeren zu sprechen, was ihre Bedürfnisse sind. Fragen aufzuwerfen, aber dann die Rolle der Zuhörerin, nicht der Sprecherin mit dem erhobenen Zeigefinger einzunehmen: „Kommst du zum Weihnachtsessen? Möchtest du für den Braten eine extra zubereitete Soße? Soll das Gemüse geschmort oder gekocht werden? Und was möchtest du trinken? Bei diesen Beispielen geht es darum, nicht zu sagen, was eine Schwangere nicht essen darf, sondern zu fragen, was sie essen mag. Denn eine schwangere Person weiß um ihre Bedürfnisse, was für sie und ihr Ungeborenes gut ist“, sagt Giovanna Gilges. Die Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen empfehlen, nicht über den Kopf der werdenden Mutter hinweg zu entscheiden – auch nicht gut gemeint. Denn der Grat zwischen gut gemeinten Ratschlägen und Bevormundung sei sehr schmal. Vorteilhafter sei es, sie selbst sprechen zu lassen. Nina Peterwerth: „In einer Schwangerschaft hört man ganz oft Sätze die mit ‚du musst‘ oder ‚du solltest‘ beginnen. Wesentlich seltener, aber viel entspannter ist für Schwangere die Frage ‚was brauchst du?‘“ Schließlich würden sich werdende Mütter in der Schwangerschaft oftmals selbst schon genug Druck machen. „Natürlich hat man auch als Schwangere tausend Fragen im Kopf“, weiß Nina Peterwerth. Der Rat der Promovendin? „Auf den eigenen Körper hören. Wenn der am 2. Weihnachtsfeiertag signalisiert, dass er beispielsweise aufgrund von Rückenschmerzen lieber auf die Couch anstatt zum nächsten Familienkaffeetrinken möchte, ist das völlig in Ordnung und nachvollziehbar. Sagen wir nicht schließlich alle mal ein Treffen ab, wenn wir uns nicht danach fühlen? Unser Tipp – nicht nur, aber ganz besonders in der Weihnachtszeit – ist: Gelassen schwanger sein!“

Text: Daniela Schaefer
Foto: Shutterstock/Olya Lytvyn