Auf dem Wunschzettel so manch eines Kindes stehen Geschenke aus dem Bereich neuer Technologien: Warum sollten Patient*innen mutig auch neue Technologien im Gesundheitswesen ausprobieren? – Teil 1 –

Tipps von Prof. Dr. Wolfgang Deiters,
Professor für Gesundheitstechnologien an der HS Gesundheit

Moderne Technologien können eine Therapie in den persönlichen Alltag integrieren. Auch an Weihnachten, wo häufig Familienbesuche anstehen. „Ein Beispiel sind mobile Apps. Mit ihnen können Patient*innen ihre therapeutischen Übungen an jeden Ort mitnehmen, ihnen zu jeder Zeit nachgehen und nebenbei ein digitales Tagebuch führen, wie es ihnen ergeht. Solch ein elektronisches Tagebuch hat zusätzlich den Zweck, einen Krankheitszustand genauer zu identifizieren, um eine exaktere Therapie zu ermöglichen“, erzählt Prof. Dr. Wolfgang Deiters. Darüber hinaus können neue Technologien neben dem Aspekt der Gesundheitsförderung, einen spielerischen Blickwinkel in die Therapie einbringen. Dieser biete häufig auch einen psychologischen Vorteil. Wolfgang Deiters denkt beispielsweise an Schlaganfallpatient*innen. „Es gibt Spielekonsolen über die Schlaganfallpatient*innen virtuell kegeln und damit zielgerichtet Bewegungen, Muskulatur oder Gleichgewicht trainieren können. Auch der Geist wird über die Bewegungsabläufe angesprochen.“ Zur Steigerung eines wetteifernden, motivierenden Gedankens könne auch ein Belohnungssystem an den Therapieansatz angeknüpft werden. „Es könnten zuvor Ziele definiert werden, die beim Erreichen mit einer Belohnung einhergehen. Auch kleine Kegelmeisterschaften könnte ich mir als Anreiz vorstellen, zum Beispiel an Weihnachten mit anderen Familienmitgliedern. Das bringt eine positive Spannung in eine Therapie, die das negative Empfinden der Krankheit überwiegt“, erklärt Wolfgang Deiters. Der Professor für Gesundheitstechnologien beobachtet auch, dass neue Technologien zu einem präventiven Verhalten in Bezug auf die eigene Gesundheit motivieren können – auch an den Festtagen. „Bewegung ist wichtig, auch an Weihnachten. Und auch dabei können mobile Apps einen Anreiz setzen. Beispielsweise solche, die eine digitale Schnitzeljagd ermöglichen oder eine App, die Schritte zählt. Damit könnte beispielsweise ein kleiner familiärer Wettbewerb ausgelobt werden: Wer schafft trotz der Weihnachtsfeiertage die meisten Schritte? Das weckt nicht nur den Familienehrgeiz, sondern sorgt nebenbei auch dafür, dass man rund ums Fest auf seine Schritte kommt.“

Lesen Sie morgen Teil 2 seiner Tipps!

Text: Daniela Schaefer
Foto: Pixabay