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Anna Lena Rütten

„Im Kopf legte sich ein Schalter um“

11. Oktober 2018

Anna Lena Rütten, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studienbereich Hebammenwissenschaft der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) und Studierende im Master-Studiengang ‚Evidence-based Health Care‘ der hsg, hat Anfang September 2018 an einer Exkursion nach Genf teilgenommen. Dank der Organisation von Exkursionsleiterin Prof. Dr. Ute Lange vom Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften der hsg Bochum und der Einladung von Prof. Dr. Theresia Degener, die seit 2017 Vorsitzende des UN-Ausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist, umfasste die Reise nach Genf den Besuch der Vereinten Nationen (UN) und der World Health Organization (WHO). Die Reise wird Anna Lena Rütten in Erinnerung bleiben. Ein Meinungsbeitrag:

„In einer Nebensession zur 20. Sitzung des UN-Ausschusses für Menschen mit Behinderungen wurden wir von der Vorsitzenden des Komitees Prof. Dr. Theresia Degener zu einer Sitzung eingeladen, in der Vertreterinnen der Organisation ‚Women Enabled International‘, die über die Rechte von Frauen mit Behinderung, wie beispielsweise Bildung, Arbeit und Gesundheit, referierten. Es wurde unter anderem über das Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheit gesprochen. Das war aus meiner Sicht als Hebamme das spannendste Vortrag in den UN-Sessions und hat mir verdeutlicht, wie viel Arbeit auch gut entwickelte Länder, wie Deutschland, in diesem Bereich noch zu leisten haben. Ich stelle mir für mein weiteres Studieren und Arbeiten vor, mich intensiver mit dem Thema ‚Human Rights in Childbirth‘ zu beschäftigen und die Perspektive von Menschen mit Behinderung öfter mitzudenken.

Obwohl mir klar war, zu einer Session der UN-Behindertenrechtskonvention zu reisen, kam es im Vorhinein in meiner Vorstellung nicht vor, dort auf viele Menschen mit Behinderung zu treffen. Als ich dann feststellen durfte, dass nahezu alle Abgeordneten der Länder, in irgendeiner Weise eine Behinderung hatten, legte sich in meinem Kopf ein Schalter um. Ich war erstaunt und auch beschämt über meine eigenen Grenzen im Denken, aber auch darüber wie wenig Menschen mit Behinderung in meiner Lebenswelt vorkommen. Die Zusammenarbeit der Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen und deren so selbstverständlicher Umgang damit war für mich zutiefst beeindruckend und ich hoffe, dass sich die dort gelebte Normalität auch in meinem Denken niederschlagen wird.“

So sah die Delegation der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) aus, die Anfang September 2018 in Genf die Vereinten Nationen (UN) und die World Health Organization (WHO) besuchte. Foto: hsg

Text: Anna Lena Rütten ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studienbereich Hebammenwissenschaft der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) und Studierende im Master-Studiengang ‚Evidence-based Health Care‘ der hsg. Der Text erschien am 11. Oktober 2018 im hsg-magazin.

Aufmacher: Anna Lena Rütten. Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok

Dr. Fabian van Essen (links im Bild)Thomas Müller und Robert Jureczka (rechts im Bild).
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