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Rebecca Fischer und Maren Daniels

Stark im Doppel

2. Mai 2019

Nachdem Rebecca Fischer im Jahr 2010 mit dem Aufbau des Career Services und im Wintersemester 2011/2012 mit dem Angebot für Studierende begann, initiierte im Herbst 2013 die damalige Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Ursula Walkenhorst, zwei Mentoring-Programme, die auf die Bedarfe der Studierenden zugeschnitten waren. Ziel war es, die ersten Studierenden der Gesundheitsfachberufe für ihre neuen Tätigkeiten und Tätigkeitsfelder im Beruf stark zu machen.

Pionierarbeit leisten, im doppelten Sinne. So kann man das nennen, was Rebecca Fischer tat, als sie Ende 2010 ein Konzept für einen Career Service entwarf. Einerseits würden die akademisierten Therapeut*innen selbst einmal Pioniere auf dem Arbeitsmarkt sein. Und andererseits musste sie eben genau für diese Pioniere einen Weg finden, schon bald selbstsicher auf dem Arbeitsmarkt aufzutreten. „Es ging darum, die Studierenden zu bestärken – in dem was sie machen, was sie wollen und was möglich ist“, erinnert sich Rebecca Fischer.

Den Bedarf ermitteln

Aus Arbeitskreisen und Treffen mit Vertreter*innen aller Studiengänge, aber auch Einrichtungen wie der Hochschulbibliothek, wurde der Bedarf ermittelt, den die Studierenden haben, wenn es um Kompetenzerweiterung und Kompetenzbildung geht. „Es ging aber auch um die Frage, wie sich die Gesundheitswirtschaft wandelt und sich dadurch Berufsfelder verändern und neue entstehen“, erklärt Fischer. „Unser Angebot sollte fachübergreifend für alle Studierenden offen sein“, fügt die Diplom-Betriebswirtin hinzu.

Angeboten werden Workshops zu Themen wie Lerntechniken, Umgang mit Prüfungsangst und Vorbereitungen auf den Berufsstart, zu denen Themen wie ‚die Bewerbung‘ und ‚das Vorstellungsgespräch‘ gehören.

"Angebot fachübergreifend für alle Studierenden offen" (Rebecca Fischer)

Außerdem gibt es Workshops, die die Persönlichkeit stärken, um Krisen zu meistern, selbstbewusster zu werden oder Führungskompetenz zu entwickeln. Dazu kommen konkrete Beratungen zur beruflichen Orientierung, Vorbereitung einer möglichen Selbständigkeit, aber auch praktische Bewerbungsmappen-Checks.

Das Mentoring-Programm

Das erste Mentoring-Programm ging im Jahr 2014 an den Start, um den Übergang aus dem Studium in den Beruf zu unterstützen. Das Programm ‚Neue Wege gehen – gemeinsam Pionier*in sein‘ richtet sich an Studierende des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften und des Departments für Pflegewissenschaft. An dem Programm ‚Neue Wege gehen – gemeinsam berufliche Perspektiven schaffen‘ können Studierende des Departments of Community Health teilnehmen. „In beiden Programmen profitieren die Studierenden von dem Wissen und der Erfahrung akademisierter Praktiker*innen aus dem Gesundheitsbereich. Die Studierenden beziehungsweise Mentees bilden mit ihren Mentor*innen ‚Tandems‘ und können auf Augenhöhe Fragen zur Berufsorientierung, dem Berufseinstieg und dem Berufsalltag er- und bearbeiten“, erklärt Maren Daniel, die beide Programme seit 2016 verantwortlich organisatorisch begleitet. „Die Mentor*innen repräsentieren ein möglichst passgenaues Berufsprofil, welches die jeweiligen Mentees selbst später einmal innehaben möchten oder welches ihnen Orientierung auf dem Arbeitsmarkt bieten kann. So können die Studierenden sich (über)fachlich beraten lassen und bereits vor dem Berufseinstieg ein Netzwerk knüpfen“, erläutert Maren Daniel weiter.

Studierende der hsg Bochum lernen gemeinsam.
Gemeinsam können die Tandems an ihren individuellen Zielen arbeiten und so neue berufliche Perspektiven entdecken. Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok

Ein Gewinn für alle

Von den Programmen profitieren alle, auch die Mentor*innen, findet Maren Daniel: „Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Studierender, der erleichtert erzählte, dass er nach dem Gespräch mit seinem Mentor endlich ein berufliches Ziel erarbeiten konnte, welches zu ihm passt. Ich habe auch ein Tandem begleitet, das beruflich künftig gemeinschaftlich tätig sein möchte. – Am Ende der Programmlaufzeit kommt immer die Rückmeldung, dass die Studierenden sehr viel Positives aus dem Programm schöpfen konnten. Auch die Mentor*innen berichten, dass sie neue Impulse für ihre Arbeit gewinnen konnten und das Begleitprogramm mit Workshops zu verschiedenen Themen sehr schätzen.“

Seit dem Start des Mentoring-Programms wurden insgesamt über 100 Studierende von ihren Mentor*innen betreut. Das aktuelle Mentoring-Programm des Sommersemesters 2019 startete im April. Das Programm ‚Neue Wege gehen – gemeinsam Pionier*in sein‘ ging am 17.04.2019 mit 13 Tandems/Tridems in den 6. Durchlauf. Außerdem startete das Mentoring-Programm ‚Neue Wege gehen – gemeinsam berufliche Perspektiven schaffen‘ am 26.04.2019 mit 31 Studierenden und 20 Mentor*innen in den 4. Durchlauf.


Text: Tanja Breukelchen, freie Journalistin, schrieb den Artikel im Jahr 2018 für die Jubiläumsschrift der hsg Bochum. Der Text erschien am 02. Mai 2019 im hsg-magazin.

Aufmacher: Rebecca Fischer (links) und Maren Daniel (rechts). Foto: hsg Bochum/Jürgen Nobel