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„Eine Promotion ist der richtige Weg, um weiter zu wachsen.“

13. Februar 2024

Promotionsinteressierte können seit Oktober 2023 an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum in Kooperation mit dem „Promotionskolleg für angewandte Forschung der Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen“ (Promotionskolleg NRW) promovieren. Niklas Brähler-Dieling gehört zu den ersten Promovierenden der HS Gesundheit. Im Interview berichtet er unter anderem über seinen beruflichen Werdegang und welchem Schwerpunkt er sich in seiner Doktorarbeit widmet.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang bis heute?

Niklas Brähler-Dieling: Mein Werdegang ist früh von dem Aspekt Gesundheit geprägt worden. Zum einen, weil einige meiner Familienmitglieder in der Gesundheitsbranche arbeiten, zum anderen habe ich meine Allgemeine Hochschulreife an einem beruflichen Gymnasium mit dem Schwerpunkt Gesundheit erlangt. Anschließend habe ich in meiner Heimatstadt Fulda Gesundheitsförderung studiert. An das Bachelorstudium wollte ich unbedingt ein Masterstudium anschließen, gleichzeitig aber bereits praktische Erfahrungen sammeln. Daher wechselte ich im Anschluss an die Hochschule Hannover und absolvierte einen berufsbegleitenden Master in Management für Pflege- und Gesundheitsberufe, wobei ich meinen Schwerpunkt Gesundheitsförderung beibehielt. Parallel zum Masterstudium arbeitete ich zunächst als studentischer, später als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Forschungsprojekten zur Gesundheitsförderung mit. Seit fast zwei Jahren bin ich jetzt wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Projekt, das norddeutsche Hochschulen miteinander vernetzt und sich mit der Gesundheitsförderung der Mitglieder einer Hochschule – von den Studierenden über die Wissenschaftler*innen bis hin zu den Mitarbeitenden in Technik und Verwaltung – beschäftigt. Ich finde Netzwerkarbeit nicht nur interessant, sondern auch wichtig und habe mich daher in meiner Masterarbeit ebenfalls mit gesundheitsförderlicher Netzwerkarbeit an deutschen Hochschulen beschäftigt.

Warum haben Sie sich für eine Promotion entschieden?

Niklas Brähler-Dieling: Ich bin ein Mensch, der seine Kompetenzen kontinuierlich erweitern möchte, da lag es für mich nahe, nach dem Master über eine Promotion nachzudenken. Für mich stand fest: Wenn ich mich dafür entscheide, dann würde ich meine Schwerpunkte – die Gesundheitsförderung in Institutionen und die Netzwerkforschung – verbinden wollen. Für meine Masterarbeit habe ich ein Buch genutzt, dass die erfolgreiche Gestaltung von gemeinnützigen Netzwerken fokussiert und an dem unter anderem Prof.in Dr.in Eike Quilling von der Hochschule für Gesundheit mitgearbeitet hat. Ich habe kurzerhand Kontakt mit ihr aufgenommen, mich über meinen Promotionsgedanken persönlich mit ihr austauschen dürfen und bin mit dem Gefühl aus dem Gespräch gegangen: Eine Promotion ist der richtige Weg, um weiter zu wachsen.

Welchem Schwerpunkt widmen Sie sich in Ihrer Doktorarbeit?

Niklas Brähler-Dieling: Es geht in meiner Doktorarbeit um interorganisationale Netzwerkarbeit zur Gesundheitsförderung in Settings. In den vergangenen Jahren haben sich regional wie überregional viele Netzwerke zur Gesundheitsförderung in Settings wie Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Krankenhäusern, Betrieben und Kommunen gebildet. Ziel dieser Netzwerke aus Akteur*innen der Gesundheitsförderung ist es, sich gemeinsam über Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheit in dem jeweiligen Setting auszutauschen, Bedarfe zu teilen und zu analysieren, aber auch neue Wege zur Förderung eines gesunden Lebens zu identifizieren. Bei der Vernetzung geht es nicht um den Austausch in einer Organisation, sondern ganz bewusst um den Austausch verschiedener Organisationen. Bestes Beispiel: Es gibt in Hochschulen Gesundheitsmanager*innen, die sich zum Beispiel für die Förderung der Gesundheit der Studierenden einsetzen. Diese sehen sich in ihrem Alltag verschiedenen Herausforderungen gegenüber, stehen innerhalb einer Organisation aber meist als sogenannte Lonely Player, als Einzelakteur*innen, dar. Umso notweniger sind interorganisationale Netzwerke genau solcher Akteur*innen, damit sie sich mit Gesundheitsmanager*innen anderer Hochschulen austauschen können.

Niklas Brähler-Dieling: „Ich bin ein Mensch, der seine Kompetenzen kontinuierlich erweitern möchte, da lag es für mich nahe, nach dem Master über eine Promotion nachzudenken.“

Ich werde mir in der Doktorarbeit zunächst ansehen, was solche interorganisationalen Netzwerke zur Gesundheitsförderung kennzeichnet, wie sie zusammenarbeiten, wie sie kommunizieren und welche Perspektiven sich daraus hierzulande für die Zukunft der Netzwerkarbeit zur Gesundheitsförderung ableiten lassen. Aus meinen wissenschaftlichen Erkenntnissen möchte ich dann praktische Empfehlungen für eine nachhaltige Netzwerkarbeit formulieren. Gesundheitsförderung wird immer relevanter, Netzwerke wie gerade beschrieben sind aber bisher nur unzureichend erforscht, dabei sind es dynamische, wunderbare Konzepte.

Haben Sie bereits Zukunftspläne nach Abschluss einer erfolgreichen Promotion?

Niklas Brähler-Dieling: Konkrete Pläne habe ich tatsächlich noch nicht. Aber eine Arbeitskollegin hat mir einmal den Rat gegeben: Einfach mal machen! Dem folge ich bislang und muss sagen, dass es ein guter Rat ist, an den ich mich wohl auch weiter halten werde.


Nähere Informationen zu einer Promotion an der Hochschule für Gesundheit sind auf der Website der Hochschule zu finden.

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