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Foto: privat

„Ich möchte mich für die Intensivpflege stark machen.“

29. Januar 2024

Promotionsinteressierte können seit Oktober 2023 an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum in Kooperation mit dem „Promotionskolleg für angewandte Forschung der Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen“ (Promotionskolleg NRW) promovieren. Ines Kopp gehört zu den ersten Promovierenden der HS Gesundheit. Im Interview berichtet sie unter anderem über ihren beruflichen Werdegang und welchem Schwerpunkt sie sich in ihrer Doktorarbeit widmet.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang bis heute?

Ines Kopp: Ich habe am Bildungszentrum Niederrhein Wesel eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert und daran die Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie angeschlossen. Die Ausbildung an dem Bildungszentrum hat mir so sehr gefallen, dass ich mir vorstellen konnte, dort eines Tages in der Fort- und Weiterbildung zu arbeiten. Mit dem Ziel vor Augen studierte ich Pflegepädagogik an der Fliedner Fachhochschule in Düsseldorf und absolvierte anschließend an der Hochschule für Gesundheit das Masterstudium Bildung im Gesundheitswesen in der Fachrichtung Pflege. Heute bin ich bereits seit sieben Jahren an dem Bildungszentrum als Dozentin tätig. Seit einiger Zeit leite ich nun den Fort- und Weiterbildungsbereich und auch die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie, die ich damals selbst dort abgeschlossen habe. Bis vor circa einem Jahr habe ich parallel zu all dem auch mit einem Stundenanteil auf einer interdisziplinären Intensivstation in der Pflege gearbeitet. Ganz besonders die Zeit auf der Station hat mich geprägt.

Warum haben Sie sich für eine Promotion entschieden?

Ines Kopp: Die Intensivpflege ist meine Berufung. Während meines beruflichen Werdegangs stand ich immer mit beiden Beinen in dem Beruf. Mit der Promotion möchte ich mich noch vielfältiger aufstellen, vor allem möchte ich aber meinen Berufsstand mit weiterentwickeln. Ich möchte die Intensivpflege mit dem Wissen aus meiner Promotion mitgestalten, mich für die Intensivpflege stark machen und vielleicht kann ich mit meinem Forschungsvorhaben ja auch ein klein wenig etwas in der Pflege anstoßen. Zudem finde ich das wissenschaftliche Arbeiten spannend. Ich bin selbst sehr interessiert an neuesten Studien und Erkenntnissen und halte – auch zur Vorbereitung meines Unterrichts am Bildungszentrum – regelmäßig Ausschau nach neuen Forschungsergebnissen. Meiner Meinung nach müssen wir auch in der Pflege immer weiterforschen und dürfen nie stehenbleiben – und dazu würde ich gerne meinen Teil beitragen. Außerdem habe ich mich an der HS Gesundheit während meines Masterstudiums sehr wohl gefühlt. Ich weiß, dass ich mit einer Promotion an der Hochschule noch jede Menge dazulernen werde und dass ich auch während meiner Promotion sehr gut dort betreut werde. Das spielt in der Entscheidung für eine Promotion natürlich auch eine Rolle. Ich freue mich auf den Startschuss zur Promotion.

Ines Kopp: „Die Intensivpflege ist meine Berufung. Mit der Promotion möchte ich mich noch vielfältiger aufstellen, vor allem möchte ich aber meinen Berufsstand mit weiterentwickeln.“

Welchem Schwerpunkt widmen Sie sich in Ihrer Doktorarbeit?

Ines Kopp: Meine Doktorarbeit untersucht mögliche Indikatoren eines Belastungs- und Beanspruchungserlebens und die Folgen auf Pflegende von Intensivstationen. Ziel ist es, unterstützende Maßnahmen auf individueller und institutioneller Ebene abzuleiten. Durch meine jahrelange Arbeit in der Intensivpflege weiß ich, wie viel Last Intensivpflegende auch auf ihren Schultern tragen. Ich möchte mir in meiner Doktorarbeit die Faktoren, die zu einer Überlastung führen können, genauer ansehen und herausarbeiten, was die Pflegenden selbst und was die Arbeitgeber durch Unterstützungsangebote dagegen unternehmen können. Ein großer Teil meiner Doktorarbeit stützt sich dabei auf Interviews mit Intensivpfleger*innen. Weil ich parallel zur Promotion aber auch weiterhin im Bildungsbereich arbeiten werde, möchte ich mir auch heutige Curricular und Weiterbildungsordnungen genauer ansehen und schauen, inwiefern vielleicht auch auf bildungstheoretischer Ebene eine zusätzliche Stütze möglich ist, damit gerade auch Berufsanfänger*innen von Anfang an noch stärker im Berufsalltag etabliert sind und auf diese unglaublich vielfältige, sehr interessante aber auch anspruchsvolle Arbeit vorbereitet werden.

Haben Sie bereits Zukunftspläne nach Abschluss einer erfolgreichen Promotion?

Ines Kopp: Ich möchte auch weiterhin mein erworbenes Wissen an andere Menschen weitergeben und mich im Bildungssektor und ja, vielleicht auch in der Forschung, vor allem aber auch berufspolitisch für die Profession der Pflege stark machen.


Nähere Informationen zu einer Promotion an der Hochschule für Gesundheit sind auf der Website der Hochschule zu finden. 

Foto: Jürgen Nobel/Grafik: HS Gesundheit
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