
Tipps für die Pflege zu Hause
Damit die Pflege zu Hause gut funktioniert, gibt Dr. Markus Wübbeler, Vertretungsprofessor am Department für Pflegewissenschaft an der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum, drei wichtige Tipps.
1. Sturzprophylaxe: Was heißt das, warum ist das wichtig und was kann ich tun?
Bei der Sturzprophylaxe geht es darum, einen Sturz durch Vorsichtsmaßnahmen möglichst zu verhindern. Ein Einflussfaktor ist dabei zum Beispiel die Umgebung: Kabel, Teppiche oder Stehleuchten können Stolperfallen darstellen, die vermieden werden sollten. Hilfreich kann auch der Einbau eines Handlaufs in der Wohnung sein oder die Installation von Bewegungsmeldern. Selbst kleine Investitionen wie die Nutzung einer Rutschmatte oder einer Ablage für die Brille können zu einer Wohnumgebung führen, die ein geringeres Sturzrisiko aufweist.
Zusätzlich ist ein festes Schuhwerk empfehlenswert, das eine rutschhemmende Sohle hat und ausreichend Platz für die Zehen bietet. Falls Erkrankungen wie Diabetes mellitus vorliegen, sollte beim Kauf auf die entsprechende Tauglichkeit des Schuhwerks geachtet werden. Auch eine regemäßige Fußpflege kann positive Auswirkungen auf das Fußgefühl haben.
2. Bewegungsförderung: Bewegung ist wichtig, vor allem im Alter – aber warum?
Wenn ein Körper altert, baut er ab. Dies betrifft vor allem die Muskelmasse und Knochenstruktur, den Stütz- und Bewegungsapparat, aber auch das Herz-Kreislauf-System. Um trotzdem möglichst selbstständig zu bleiben, sollten ältere Menschen an alltäglichen Bewegungen wie das Treppensteigen oder den Spaziergang festhalten und auf Unterstützungen wie einen Aufstehhilfesessel so lange verzichten, wie es möglich ist. Auch die Betätigung in einer Sportgruppe hält fit und schon kleine Übungen, wie etwa das Aufheben eines Kissens mit den Füßen, sind sinnvoll. Die Feinmotorik kann daneben gut durch Stricken oder Schreiben trainiert werden.
3. Ernährung: Auf welche grundlegenden Ernährungstipps sollte ich achten?
Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist es wichtig, ausreichend zu trinken, da es sonst zu einer Dehydration kommt. Dann können physiologische Risiken entstehen, die das Herz-Kreislauf-System, die Kognition oder auch die Entgiftungsprozesse im Körper betreffen. Wichtig ist es außerdem, sich eiweißreich zu ernähren, um die Muskelmasse zu erhalten und aufzubauen. Auch die Bewegung spielt bei der Ernährung eine Rolle: Wer sich viel bewegt, hat mehr Appetit.
Zu dem Thema gibt es auf der Facebook-Seite der hsg ein Video mit Dr. Markus Wübbeler.
Aufmacher: hsg
Text: Dr. Anna Knaup, Online-Redakteurin des hsg-magazins