Zum Inhalt springen

Sprechstunde Existenzgründung

17. Oktober 2017

An der Hochschule für Gesundheit (hsg) findet nun alle zwei Monate eine kostenfreie Sprechstunde für Studentinnen zum Thema ‚Existenzgründung‘ statt. Angeboten wird die Sprechstunde von Alice Hinzmann, die beim Kompetenzzentrum Frau und Beruf Mittleres Ruhrgebiet angestellt ist. Im Interview mit dem hsg-magazin berichtet sie, mit welchen Fragen Studierende zu ihr kommen und warum die Selbständigkeit für viele ein spannendes Thema ist.

Was finden Studierende an der Selbständigkeit so reizvoll?

Alice Hinzmann: Häufig entscheiden sich Studierende für den Weg in die Selbstständigkeit, da sie auf diese Weise die Möglichkeit haben, die im Studium erlernten Kompetenzen zu bündeln und zielgerichtet anzubieten. Auch die eigene Chefin oder der eigene Chef zu sein, ist für viele Studierende sehr attraktiv. Und das eigene Unternehmen schon neben dem Studium aufzubauen, ist eine beliebte Idee. Vor allem in den Gesundheits- und Sozialbranchen werden zahlreiche Berufe selbstständig ausgeübt. Die Option der Selbstständigkeit geht damit in vielen Fällen schon mit der Studienwahl einher.

Welche konkreten Fragen stehen in der Beratung bei den Studierenden im Vordergrund?

Hinzmann: Studierende, die eine Gründungsidee haben, interessieren sich meist vorrangig für konkrete Schritte. Fragen wie „Wann muss ich welches Amt aufsuchen?“, „Muss ich ein Gewerbe anmelden oder gehe ich einer freiberuflichen Tätigkeit nach?“ oder „Wie sieht es mit meiner Krankenversicherung aus?“ sind dabei häufige Anliegen. Auch die Erstellung eines Businessplans wird oft durchgesprochen. Die eigene Gründungsidee in Worte zu fassen und durch konkrete Zahlen zu untermalen, stellt in vielen Fällen eine größere Herausforderung dar, als erwartet. Hier versuchen wir mit Hilfe von Leitfäden und Beispielen zu ermutigen, da der Businessplan bei der Konkretisierung des Vorhabens deutlich weiterhelfen kann.

Denken Sie, dass es Frauen bei der Gründung einer beruflichen Existenz schwerer haben als Männer?

Hinzmann: Man kann nicht sagen, dass es Frauen bei der Gründung schwerer haben als Männer. Gerade Studierende, sowohl weiblich als auch männlich, haben weitreichendes fachliches Wissen, das sie in eine selbstständige Tätigkeit einbringen können. Jedoch kann gesagt werden, dass Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit einige Male mehr abwägen und überdenken, wohingegen Männer etwas risikofreudiger scheinen. Genau hier möchte das Kompetenzzentrum Frau und Beruf ansetzen und vor allem Frauen dazu ermutigen, eine selbstständige Tätigkeit als reale Alternative zur Anstellung zu erkennen. Schlussendlich ist es sicherlich eine persönliche Entscheidung, denn kaum jemand macht sich leichtfertig selbstständig. Man sollte sich immer mit einhergehenden Risiken und Verpflichtungen beschäftigen. Und diese kann und möchte natürlich nicht jeder zum Berufsstart eingehen.

Gibt es spezielle Förderungsmöglichkeiten für Studenten mit dem Wunsch einer Existenzgründung?

Hinzmann: Zum einen bietet das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Veranstaltungen und Seminare zum Thema Selbstständigkeit speziell für Studentinnen an, so zum Beispiel die ‚Summer School 2017‘. Zum anderen haben Studierende die Option die Beratungsangebote der Wirtschaftsförderung Bochum in Anspruch zu nehmen. Diese sind unter anderem Seminare zu Themen wie Businessplanerstellung, steuerliches Wissen oder Sprechtage speziell für Gründungswillige der Gesundheitsbranche. Auch der Gründungswettbewerb ‚Senkrechtstartersowie der Ideenwettbewerb ‚Leitidee‘  sind besonders interessant für Studierende, da hier zum einen gebündeltes Gründungswissen vermittelt wird und zum anderen ein Rahmen geboten wird, sich mit einem großen Netzwerk von Expertinnen und Experten sowie anderen Gründerinnen und Gründern zu vernetzen. Natürlich bestehen auch Angebote zur finanziellen Gründungsförderung, wie beispielsweise das Beratungsprogramm Wirtschaft oder verschiedene Gründerkredite. Es  sollte  allerdings individuell mit einem Gründungsberater besprochen werden, ob eine und wenn ja welche Förderung für das eigene Vorhaben in Frage kommt.

Ist die Beratung der Studierenden nach einem Termin bei Ihnen abgeschlossen oder nehmen manche Studenten mehrmals Kontakt zu Ihnen auf?

Hinzmann: Erfahrungsgemäß werden in einem ersten Termin tatsächlich nur die ersten Fragen der Studentinnen geklärt. Im Laufe des Gründungsprozesses ergeben sich häufig weitere Fragen und Unsicherheiten, die dann gegebenenfalls in einem weiteren Termin besprochen werden. Auch der Besuch von verschiedenen Seminaren zu gründungsrelevanten Themen bringt in den meisten Fällen viel Klarheit mit sich. Telefonisch oder per Mail stehen wir immer gern zur Verfügung, um so auf kurzem Wege Fragen zu beantworten oder den benötigten Kontakt herzustellen.

Können Sie Studierenden praktische Tipps geben bevor Sie zu Ihnen in die Beratung kommen?

Hinzmann: Sinnvoll ist es sicherlich immer, wenn Studierende mit einer konkreten Gründungsidee in die Beratung kommen, da so direkt passgenaue Hilfestellungen gegeben werden können. Selbstverständlich sind wir aber auch gern bei der grundlegenden Entscheidung behilflich, ob eine Selbstständigkeit eine Option während oder nach dem Studium darstellen kann.


Die Sprechstunde findet alle zwei Monate am Mittwoch von 13.00-14.30 Uhr auf der Basis von vorherigen Terminierungen bei Alice Hinzmann (alice.hinzmann@bochum-wirtschaft.de) im Büro des Career Service (B-0104) statt. Gefördert wird das Angebot durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.


Das Interview führte Maren Daniel, Referentin für Akademische Angelegenheiten und Leitung der Mentoring-Programme an der hsg.

Lektorat: Dr. Anna Knaup, Online-Redakteurin des hsg-magazins

Aufmacher: Kompetenzzentrum Frau und Beruf Mittleres Ruhrgebiet (bei der Wirtschaftsförderung Bochum)

kooperieren & vernetzen
|
22. August 2017

Neue berufliche Wege gehen

Das Ziel des Mentoring-Programms der Hochschule für Gesundheit (hsg) für den Bachelorstudiengang ‚Gesundheit und Diversity‘ ist ...
kooperieren & vernetzen
|
19. August 2017

Gemeinsam Perspektiven schaffen

Das Mentoring-Programm der Hochschule für Gesundheit (hsg) für den Bachelorstudiengang ‚Gesundheit und Diversity‘ befindet sich im ...