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Foto aus dem Planungspozess der Lernwelten.
Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok

„Studierende nutzen die Lernwelten“

10. Januar 2020

2009 – 2019. 10 Jahre hsg Bochum. Rainer Pötschke, Dezernent für Infrastruktur und Informationstechnik der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum), schaut im Interview mit dem hsg-magazin auf die Gründungsjahre der Hochschule zurück und blickt nach vorn.

Sie sind seit dem Jahr 2010 an der hsg Bochum und gehören damit zu den ersten Mitarbeitern der Hochschule, die im Herbst 2009 gegründet wurde. Bitte erzählen Sie unseren Leser*innen zunächst, welche Ausbildung Sie gemacht haben und was Sie heute an der hsg Bochum tun.

Rainer Pötschke: Ich habe an der Hochschule Bochum Bauingenieurwesen studiert, dann später einen Masterabschluss im nachhaltigen Bauen gemacht und bin heute als Dezernent im Dezernat Infrastruktur- und Informationstechnik an der hsg Bochum tätig.

Sie leiten das Dezernat für Infrastruktur und Informationstechnik. Welche Aufgaben gehören dazu?

Pötschke: Unser Aufgabenschwerpunkt an der Hochschule ist die technische Bereitstellung von allem, was Studierende und Lehrende rund um das Studium brauchen. Es fängt an mit den Hörsälen und Seminarräumen und geht weiter mit den Skills-Labs bis hin zu Mensa und Bibliothek, natürlich samt der Technik, die in den Räumen ist. Es geht weiter mit dem zentralen Campusmanagementsystem und der Bereitstellung von WLAN in der Hochschule, und auch die Lernplattform Moodle gehört dazu. Zum Dezernat gehört also alles, was an der Hochschule mit Technik zu tun hat.

Rainer Pötschke ist Dezernent für Infrastruktur und Informationstechnik an der hsg Bochum.
Foto: hsg Bochum
Rainer Pötschke ist Dezernent für Infrastruktur und Informationstechnik an der hsg Bochum.

Wenn Sie ihren Arbeitsablauf kurz beschreiben sollten – was genau tun sie jeden Tag?

Pötschke: (lacht) Der Hauptteil meiner Beschäftigung liegt darin, dass ich – gemeinsam mit meinen mittlerweile insgesamt 18 Kolleg*innen im Dezernat – den Gebäudebetrieb aufrechterhalte. Meine persönliche Aufgabe liegt insbesondere darin, die Aufgaben zu koordinieren und die Schnittstellen zu den anderen Dezernaten der Hochschule und den Bau- und Liegenschaftsbetrieb sicherzustellen.

Als Dezernent leiten Sie den Bereich, den Sie mit Infrastruktur und Informationstechnik überschrieben haben. Auch das Facilitymanagement gehört dazu. Ist das eine übliche Kombination?

Pötschke: Nach dem Weggang des früheren Dezernenten hatte sich wegen der unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkte ergeben, dass der Bereich IT mit dem Bereich Facilitymanagement – oder Infrastruktur, wie wir es jetzt nennen – in einem Dezernat beheimatet ist. Die beiden Einheiten waren eigenständig zu klein. Wir haben uns damals dafür entschieden, ein reines Technikdezernat daraus zu machen. Das hat sich in vielen Bereichen bewährt: Die Wege für Absprachen sind sehr kurz. An der Hochschule haben wir in unserem Dezernat viele Aufgaben, die eigentlich klassischerweise über die typischen Facilitymanagement-Aufgaben hinausgehen und die wir mit Infrastruktur benannt haben. Wir beschäftigten uns zum Beispiel auch mit dem Arbeitsschutz und mit dem Veranstaltungsmanagement, da wir Räumlichkeiten auch für externe Veranstaltungen vermieten.

In diesem Interview soll es insbesondere um die Zeit des Aufbaus der Hochschule gehen, also um die Frage, was passierte eigentlich zu allererst. Erzählen Sie doch bitte, wie das bei Ihnen war, als Sie im Jahr 2010 zur hsg Bochum kamen.

Pötschke: Die Besonderheit war damals, dass wir an der Hochschule zu der Zeit noch gar keine Studierende hatten und dass auch die Studiengänge nur grob umrissen waren. Deswegen war es natürlich eine besondere Herausforderung über den Neubau dieser Hochschule nachzudenken. Wir haben uns beraten lassen und uns mit den ersten Professor*innen der Hochschule besprochen, um zu erfahren, wie sie sich das Studium vorstellen und wie die Inhalte aussehen sollten. Außerdem haben wir uns einige andere Hochschulen im umliegenden Ausland angesehen, die in ähnlichen Bereichen akademisch ausbilden. Aus diesen Erkenntnissen heraus haben wir ein Raumprogramm erstellt. Darin ist festgehalten, wie groß ein Raum sein muss und welche Bedingungen oder Eigenschaften er erfüllen muss. Welche Anforderungen an Bodenbeläge gibt es? Muss es eine Lüftungsanlage geben oder eine Kühlung?

Und was passierte mit diesem Raumprogramm?

Pötschke: Das komplette Raumprogramm haben wir zunächst beim Wissenschaftsministerium genehmigen lassen und dann an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) gegeben, der ja für die Gebäude der landeseigenen Einrichtungen zuständig ist, damit er uns den Neubau errichten konnte.

Neben der großen Planung des Neubaus hatten Sie aber auch mit den ersten Anmietungen zu tun. Sie mussten ja sofort dafür sorgen, dass die ersten Professor*innen irgendwo sitzen…

Pötschke: In der Tat, auch das Anmieten von Liegenschaften gehört zu den Aufgaben des Dezernats. Als ich an der Hochschule anfing, hatten wir ausschließlich das Gebäude Universitätsstraße 105. Das ist ein Gebäude mit rund 3.000 Quadratmetern  Nettogeschossfläche. Zunächst gingen wir davon aus, dass dies bis zur Fertigstellung des Neubaus ausreicht. Nach dem ersten Semester war uns schon klar, dass das nicht funktionieren würde. Deshalb haben wir sukzessive angefangen, weitere Gebäude auf der Universitätsstraße anzumieten und Büroflächen in Seminarräume umzubauen. Bei der Arbeitsagentur mieteten wir einen Hörsaal zur Mitbenutzung an. Später mieteten wir weitere Flächen im Glockengarten, die reine Büroräume waren. Dorthin zogen Teile der Verwaltung. Bis zum Umzug in den Neubau bespielten wir fünf Standorte, was im Tagesgeschäft schon schwierig war.

Konnten Sie denn aus den Erfahrungen der Anmietungen Erkenntnisse für den Neubau gewinnen?

Pötschke: Einige Erfahrungen konnten wir nutzen und sukzessive ins Raumprogramm übernehmen. Bei dem Neubau haben wir uns aber nach dem üblichen Baustandard gerichtet: Wie viel Platz braucht man üblicherweise für einen Hörsaal? Welche Steigungsverhältnisse verwendet man üblicherweise zwischen erster und letzter Reihe und wie viel Sitzabstand muss zwischen den einzelnen Reihen eingehalten werden?

Wie viel Platz braucht man üblicherweise für einen Hörsaal?

Es gab aber auch Räumlichkeiten, die kein Standard waren. Wenn ich an die Skills-Labs denke, also an die speziellen Lernorte der hsg Bochum, die Studierende für reale berufspraktische Übungen unter kontrollierten Bedingungen nutzen, dann sind das doch ganz besondere Räume. Wie haben Sie da den Bedarf ermittelt? Oder kamen hier die Erkenntnisse zum Tragen, die die Wissenschaftler*innen aus dem Ausland mitbrachten?

Pötschke: Bei den Skills-Labs konnten wir nicht auf irgendwelche Erfahrungswerte zurückgreifen. Wir mussten uns einige Gedanken machen und viele Gespräche mit den Wissenschaftler*innen führen. Danach mussten die Ideen, also die Anforderungen daraus, in „Bausprache“ überführt werden, damit daraus die beste Lösung im Neubau entstehen konnte.

Nun ist der Neubau fertig und die Beschäftigten und Studierenden arbeiten und lernen in diesem Neubau. Rückblickend betrachtet, wenn Sie auf diese Planung und auf den Bau schauen, was ist das Besondere gewesen? Was bleibt Ihnen auch in 10 Jahren noch in Erinnerung?

Pötschke: Ein besonderer Eindruck war für mich, an eine Hochschule zu kommen, die noch keine Studierenden hatte. Das war ein besonderes Erlebnis. Den Aufbau samt Aufwuchs von jährlich 200 Studierenden mitzuerleben, war sicherlich eine schöne Erfahrung. Für mich persönlich war die Möglichkeit, ein Gebäude in der Größenordnung zu erstellen, eine besondere Herausforderung, die mir sicherlich auch in besonderer Erinnerung bleiben wird.

In welchen Bereichen hatten Sie denn besonderen Gestaltungspielraum? Was konnten Sie ganz neu denken, was Sie vielleicht vorher aus Ihrem Berufsalltag so gar nicht kannten?

Pötschke: Komplett neu zu denken, war allein aus Kostengründen so nicht möglich. Wir konnten ja nicht einfach alles frei gestalten, wie wir uns das gern vorgestellt hätten. Trotzdem war es schön, dass man noch gewisse Einflussmöglichkeiten auf die Kubatur des Gebäudes (Die Kubatur bezeichnet im Bauwesen das Volumen eines Bauwerks, also den Brutto-Rauminhalt. – Anmerk. d. Red.) hatte, also zum Beispiel auf die Fragen, wie sich das Gebäude gestalten wird oder wohin die Räume ausgerichtet werden. Hier konnten wir noch einiges miteinbringen. Trotz der schwierigen finanziellen Situation des Landes – bei den Landesbauten wird generell sehr sparsam gewirtschaftet – konnten wir in vielen Bereichen die Idee der Transparenz des Gebäudes, die im Grundentwurf der Architekt*innen vorgesehen war, realisieren und transparente Flächen, offene und hellere Räume gestalten und auch immer den Durchblick durch die Fassade hindurch realisieren.

Die Terrasse des Gesundheitscampus NRW wird von Campus-Beschäftigten sowie hsg-Studierenden, wie hier am Tag der Erstsemester-Begrüßungsfeier im September 2015, rege genutzt.
Foto hsg Bochum/Volker Wiciok
Die Terrasse des Gesundheitscampus NRW wird von Campus-Beschäftigten sowie hsg-Studierenden, wie hier am Tag der Erstsemester-Begrüßungsfeier im September 2015, rege genutzt.

Wenn sie heute durch die Hochschule gehen – Sie beschreiben ja auch gerade, wie das Gebäude aufgebaut ist -, gibt es dann Plätze oder Momente, über die Sie sich besonders freuen, weil vielleicht die Räume genauso genutzt werden, wie es die Architekt*innen vorgesehen haben?

Pötschke: Ja, es ist für mich eine besondere Freude an heißen, schönen Sommertagen zu sehen, dass die Menschen die Außenanlagen nutzen. Wir sehen, dass die Außenbestuhlung genutzt wird, dass sich Studierende vor dem Gebäude auf der Terrasse aufhalten. Das verleiht dem Gebäude und damit der Hochschule Leben. Darüber hinaus freue ich mich, wenn die Lernwelten in der Hochschule genutzt werden.

Was sind die Lernwelten?

Pötschke: Wir hatten hier im Gebäude erstmalig dieses Konzept mit offenen Bereichen versucht, in die Arbeitsplätze integriert sind. In diesen offenen, hellen Lernwelten können Studierende lernen oder sich auch nur mit anderen Studierenden austauschen. Wenn ich sehe, dass diese Lernwelten angenommen werden und damit die Idee aufgeht, freue ich mich besonders.

hsg-Studierende in den Lernwelten der Hochschule. Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok
Foto: hsg Bochum/Volker Wiciok
Die Studierenden der hsg Bochum halten sich gern in den Bereichen auf, die als Lernwelten bezeichnet werden. Sie treffen und unterhalten sich dort, lernen und arbeiten.

Sie haben gerade die Terrasse des Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen (GC NRW) angesprochen, die ja eine besondere Intention hatte. Dass es sich dort mit Leben füllt, war ja durchaus so gewollt. Was war aus Ihrer Erinnerung heraus die Intention der Terrasse?

Pötschke: Die Besonderheit des gesamten Gesundheitscampus NRW war die Überlegung, der Landesregierung, die Kernkompetenz des Gesundheitswesens samt Landes- und Forschungseinrichtungen auf einem Areal zu bündeln. Um die Menschen zusammenzubringen, hatte man damals die Überlegung eine erschließende Terrasse zu bauen. Diese Terrasse hat komplett durchgängig ein Niveau und alle Eingänge zu den einzelnen Gebäuden gehen zu dieser Terrasse hin. So hoffte man – und das scheint sich ja wirklich durchaus zu bewahrheiten –, über diese Erschließung der Gebäude eine Durchmischung zwischen Studierenden und Beschäftigten der Lande- und Forschungseinrichtungen zu bekommen.

Im Gebäude neben der hsg Bochum ist unter anderem das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW), das Landesinstitut für Arbeitsgestaltung NRW (LIA.nrw) und das Landeskrebsregister NRW (LKR NRW) eingezogen. Auf der anderen Seite der Hochschule ist das Zentrum für Protein-Diagnostik, kurz Prodi, ein Forschungsbau der Ruhr-Universität Bochum, zu finden. Es gibt im Herzen des GC NRW die Hochschulbibliothek, eine Kindertagesstätte, einen Veranstaltungs- und Kongressbereich, eine Mensa und eine Cafeteria, die beide vom Akademischen Förderungswerk (AKAFÖ) bewirtschaftet werden. Finden Sie das Konzept ist aufgegangen?

Pötschke: Das kann ich nur bestätigen. Der Austausch zwischen den einzelnen Einrichtungen und uns funktioniert sehr gut. Dies erkennt man auch gut daran, dass wir mittlerweile einen ganzen Teil unserer Veranstaltungen gemeinsam organisieren. Viele Veranstaltungen unserer Campuspartner finden in unseren Räumlichkeiten statt. In der Außenwahrnehmung treten wir als eine Gemeinschaft auf.

Noch einmal eine rückblickende Frage: Worauf sind sie besonders stolz?

Pötschke: Das ist schwierig zu beantworten. Aber ich denke, stolz können wir vielleicht darauf sein, hier einen Ort geschaffen zu haben, an dem es Spaß macht zu lernen, an dem eine gewisse Transparenz herrscht; ein Ort, an dem Studierende sich gerne aufhalten. Da viele Studierende auch nach ihren Vorlesungen noch hier an der Hochschule verweilen, denke ich, dass das ein gutes Zeichen ist.

Gut. Wenn nun die Aufbauphase beendet ist, was ist denn aus Ihrer Sicht noch nicht fertig?

Pötschke: Nach meiner Wahrnehmung ist eine Hochschule nie fertig. Den Aufbau einer Hochschule sehen wir als einen zeitlichen Korridor. Wenn wir jetzt von der Aufbauphase des Neubaus sprechen, dann sind wir damit fertig. Wir planen aber jetzt schon einen Erweiterungsbau. Daran sieht man ganz gut, dass der Aufbau einer Hochschule nie beendet ist.

Können Sie ein paar Daten zum Erweiterungsbau nennen? Wofür ist der Bau geplant?

Pötschke: Ja. Da wir die Studierendenzahl auf rund 2.000 aufstocken wollen, ergeben sich weitere Platzbedarfe. Ursprünglich gingen die Planungen von rund 1.300 Studierenden aus, aber schon jetzt im Wintersemester 2019/2020 zählt die hsg Bochum schon 1.600 Studierende. Wir benötigen also weitere Unterrichts- und Seminarräume. Wir brauchen auch Platz für Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen. In dem Konzept reden wir von etwa 3.500 Quadratmetern Fläche. Wir sind dabei, mit den Wissenschaftler*innen ein Raumkonzept zu erarbeiten.

Fakt ist aber auch, dass die hsg Bochum schon wieder andere Räumlichkeiten hier auf dem Areal des Gesundheitscampus Bochum angemietet hat, um einige unserer Forscher*innen unterzubringen. Wird die hsg Bochum also weiterhin mehrere Standorte haben oder werden alle Mitarbeiter*innen wieder zusammengezogen?

Pötschke: Richtig ist, dass wir noch zwei Etagen in einem weiteren Gebäude in fußläufiger Umgebung für vier Jahre angemietet haben. Dies war notwendig, weil wir hier so starke Forschungsaktivitäten haben, dass wir die Kolleg*innen nicht mehr im Hauptgebäude unterbringen konnten. Im Moment planen wir, dass neue Kolleg*innen in den Erweiterungsbau ziehen. Wir müssen sehen, wie weit sich der Bereich Forschung weiterentwickelt und wie sich die Bedarfe entwickeln. Denn im Moment kann man das noch nicht absehen.

Wie ist der Erweiterungsbau von der hsg Bochum aus erreichbar und wie ist er angebunden?

Pötschke: Wir haben das Glück, dass wir hier auf dem Campus noch eine weitere Fläche für uns reservieren konnten, auf dem der Erweiterungsbau errichtet werden soll. Der Bau wird rechts von unserem Hörsaalgebäude, also hinter dem Forschungsbau Prodi, sein. Die Zuwegung wird von der Straße Gesundheitscampus-Nord aus erfolgen, also von der Straße, wo auch jetzt schon unsere rückwertigen Zugänge sind. Das Gebäude ist damit fußläufig erreichbar und liegt nur wenige Meter von unserem Hörsaalgebäude entfernt, so dass man fast das Gefühl haben wird, im gleichen Gebäude zu sein. Alle Beschäftigten werden dann wieder auf einem Areal sein.

Auf der Grünfläche im Bild vorn links, neben der hsg Bochum und zwischen dem Zentrum für Protein-Diagnostik (ProDi) und der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, soll der Erweiterungsbau der hsg Bochum entstehen.
Foto: 360-virtuell.de
Auf der Grünfläche im Bild vorn links, neben der hsg Bochum und zwischen dem Zentrum für Protein-Diagnostik (ProDi) und der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, soll der Erweiterungsbau der hsg Bochum entstehen.

Sie hatten eben angesprochen, dass zahlreiche Veranstaltungen mit Partnern im Gebäude ‚Gesundheitscampus 6‘ stattfinden und dass Ihr Dezernat ja auch für das Veranstaltungsmanagement zuständig ist. Was passiert denn auf dem Campus genau?

Pötschke: Es war bereits in der ursprünglichen Planung so vorgesehen, dass alle Campuspartner, also alle Landeseinrichtungen, die sich hier auf dem Campus befinden, in dem Gebäude GC 6 ihre Veranstaltungen durchführen. Dies hat sich bewahrheitet. Wir führen dort im Jahr mehrere hundert Veranstaltungen unterschiedlicher Größe durch. Das geht von kleinen Besprechungen und Seminaren bis hin zu großen Events. Große und größere Events haben wir mittlerweile auch schon vier bis fünf pro Monat. Das ist recht umfangreich. Diese Veranstaltungen hier auf dem Gesundheitscampus NRW durchzuführen, hat sich bewährt und hat den Standort als Schwerpunkt für Forschung und Lehre im Gesundheitssektor auch über die Grenzen von Bochum hinaus gekannt gemacht.

Inwieweit sorgt Ihr Dezernat denn auch dafür, dass das Thema Digitalisierung in der Hochschule gut umgesetzt werden kann? Im Wintersemester 2019/2020 startete auch der hsg-Studiengang ‚Gesundheitsdaten und Digitalisierung‘. Wie wirkt Ihr Dezernat daran mit?

Pötschke: In diesem neuen Studiengang hat die Digitalisierung natürlich eine besondere Bedeutung. Wir unterstützen die Konzepte der Lehrenden dabei technisch so gut wie es uns möglich ist. Es wurden bereits für diese Studierende weitere PC-Arbeitsplätze eingerichtet. Außerdem gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung der digitalen Ausbildung. Darüber hinaus sind wir auch als Verwaltung bemüht, uns zu digitalisieren. Ein Kollege im Dezernat setzt sich hauptsächlich mit diesem Thema auseinander. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren als Hochschule voll digital zu werden, so dass wir zukünftig alle Prozesse und Verwaltungsakte, elektronisch abbilden können.

Für andere Studiengänge haben Sie bereits viel digital eingerichtet. An der hsg Bochum ist viel im Bereich des E-Learnings passiert, Studierende und Wissenschaftler*innen nutzen die Lernplattform Moodle. War es auch Aufgabe des Dezernats, diese Prozesse zu realisieren?

Pötschke: Das Dezernat Infrastruktur und Informationstechnik hat die technische Umsetzung gemacht. Wir haben dabei die Server eingerichtet und stellen die Lehrplattform als System bereit. Die Inhalte und das didaktische Konzept werden natürlich von unseren Wissenschaftler*innen gemacht. Mittlerweile gibt es bei uns einen Mitarbeiter im Dezernat der für die Lernplattform Moodle zuständig ist und der dafür sorgt, dass die Lehrenden die Möglichkeit haben, Vorlesungen und weitere digitale Inhalte auf der Lernplattform einzubinden. Die Studierenden können diese Inhalte später von zuhause oder auf ihren mobilen Endgeräten abrufen und nutzen. Dafür, dass wir eine recht kleine Hochschule sind, sind wir in dem Bereich schon ziemlich weit.

Auf welche künftigen Aufgaben stellen sie sich denn aktuell ein?

Pötschke: Wir werden das Thema Digitalisierung weiter vorangetrieben. Vielleicht führt es ja auch eines Tages dazu, dass wir kaum noch Studierende vor Ort haben, sondern die meisten zu Hause vor ihren Rechnern sitzen und dort studieren? Wir werden auf jeden Fall unser Möglichkeiten an Vorlesungsaufzeichnung und die Verwendung digitaler Medien weiterausbauen um auch in der Zukunft ein attraktiver Lernort zu sein. Wo auch immer der sein mag.

Studenten virtuellen Hörsaal der HSG Bochum
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lernen & lehren
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1. März 2017

Willkommen im virtuellen Hörsaal

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